Bepflanztes Aquascape mit verschiedenen Wasserpflanzen

7 pflegeleichte Aquariumpflanzen für Anfänger – einfache Wasserpflanzen ohne CO₂

Bepflanztes Aquascape mit verschiedenen Wasserpflanzen

Ein dicht bepflanztes Aquarium sieht fantastisch aus. Und nicht nur das. Gesunde Wasserpflanzen im Aquarium helfen für eine optimale Wasserqualität, produzieren Sauerstoff, bieten Versteckmöglichkeiten für die Aquarienbewohner und helfen gegen Algen. Aquarienpflanzen gibt es in unterschiedlichen Farben und Formen. Viele dieser Pflanzen sind etwas anspruchsvoller in der Haltung und benötigen oft eine CO2 Zugabe, viel Licht und eine geeignete Düngung. Aber es gibt auch ein paar sehr einfache und pflegeleichte Wasserpflanzen, die vor allem für Einsteiger in der Aquaristik, die einfach nur ein pflegeleichtes Aquarium möchten, empfehlenswert sind.

In diesem Artikel stelle ich dir 7 anfängerfreundliche und pflegeleichte Wasserpflanzen vor, die kaum Pflege benötigen und wunderbar ohne eine CO2 Düngung und sogar mit wenig Licht auskommen. Viele dieser pflegeleichten Aquarienpflanzen sind Klassiker in der Aquaristik und werden schon seit vielen Jahren erfolgreich gehalten und eignen sich zudem besonders gut für Einsteiger. Dazu zählen Aufsitzerpflanzen wie Anubias und Bucephalandra, Schwertpflanzen der Gattung Echinodorus, Cryptocoryne oder auch Wasserkelche genannt, aber auch Vallisnerien, Farne und verschiedene Moose.

Warum sind Pflanzen im Aquarium wichtig?

Pflanzen im Aquarium bieten wichtige Vorteile:

  • Stabiles Ökosystem: Wasserpflanzen bieten eine wichtige biologische Rolle für das Ökosystem. Sie entziehen dem Wasser überschüssige Nährstoffe wie Nitrate und Phosphate, verbessern die Wasserchemie und helfen so, einem unerwünschtem Algenwachstum entgegenzuwirken.
  • Sauerstoff & Lebensraum: Sie produzieren Sauerstoff und schaffen Rückzugszonen für Fische und Wirbellose.
  • Natürliche Optik: Ein gut bepflanztes Becken wirkt ruhiger und natürlicher.

Gerade anspruchslose Aquarienpflanzen stabilisieren das Ökosystem auch in Aquarien ohne kostspielige Technik wie eine CO₂-Anlage.

Wie erkenne ich, ob Aquarienpflanzen schwierig oder einfach zu halten sind?

Vor allem als Anfänger ist es nicht leicht, aus der Vielzahl an Aquarienpflanzen die pflegeleichten Arten von den anspruchsvollen zu unterscheiden. Ein paar Merkmale helfen dir bei der Einschätzung:

  • Grüne Pflanzen sind in der Regel einfacher zu halten als rote. Rote Aquarienpflanzen benötigen meist mehr Licht, Dünger und häufig auch CO₂.
  • Feinblättrige Pflanzen oder Bodendecker sind meist etwas anspruchsvoller.
  • Langsam wachsende Pflanzen wie Aufsitzerpflanzen (z. B. Anubias, Javafarn, Bucephalandra) sowie Schwimmpflanzen und Moose sind besonders unkompliziert und gelten als anspruchslose Aquarienpflanzen.

Zusätzlich nutzen viele große Gärtnereien wie Tropica oder Dennerle ein Ampelsystem, um die Schwierigkeit der Pflanzen zu kennzeichnen. Auf Pflanzenschildern von Topfpflanzen und in vitro Cups findest du kleine Symbole:

  • Grün = pflegeleicht, ideal für Anfänger
  • Orange = mittlerer Pflegeaufwand
  • Rot = anspruchsvoll, benötigt viel Licht oder CO₂

So kannst du bereits beim Kauf im Zoofachhandel oder Online-Shop erkennen, ob eine Pflanze zu deinem Aquarium passt.

Tropica Pflanzenlabel mit Ampelsystem – so erkennt man, ob Aquarienpflanzen leicht, mittel oder schwer zu halten sind
Tropica Pflanzenlabel mit Ampelsystem: grün = leicht, orange = mittel, rot = schwer. So erkennst du die Schwierigkeit einer Pflanze schon beim Kauf.

Kann ich auch Kunststoffpflanzen verwenden oder müssen es echte Aquarienpflanzen sein?

Gerade Einsteiger fragen sich oft, ob Kunststoffpflanzen eine gute Alternative zu echten Wasserpflanzen sind. Der offensichtliche Vorteil: Plastikpflanzen benötigen keine Pflege, kein Licht, keinen Dünger und sind sofort dekorativ. Sie können also eine Option sein, wenn du keinerlei Aufwand mit Pflanzenpflege möchtest oder ein reines Dekobecken ohne Fische planst.

Allerdings bieten echte Aquarienpflanzen viele entscheidende Vorteile, die Kunststoffpflanzen nicht ersetzen können:

  • Wasserqualität verbessern: Pflanzen nehmen Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat auf und wirken so aktiv gegen Algen.
  • Sauerstoffproduktion: Durch Photosynthese wird Sauerstoff ins Wasser abgegeben. Das ist wichtig für Fische, Garnelen und Schnecken. In einem Aquarium das nur mit Kunststoffpflanzen besetzt ist, kann nur der Filter Sauerstoff produzieren. Je nach Besatzstärke kann dies nicht ausreichen und wenn der Filter mal ausfällt oder durch Mulm zu stark zugesetzt ist, findet nicht mehr genügend Sauerstoffproduktion statt.
  • Natürliche Rückzugsorte: Echtes Grün wirkt beruhigend auf den Besatz und ermöglicht ein naturnahes Verhalten.
  • Bessere Optik im Aquascape: Echte Pflanzen wachsen, verändern sich und machen dein Aquarium lebendig.

Kunststoffpflanzen haben zudem einen weiteren Nachteil: An ihren Oberflächen setzen sich oft schneller Algen ab, die sich schwer entfernen lassen. In vielen Foren liest man auch, dass Fische, besonders empfindliche Arten, sich an scharfen Kanten von Billigmodellen verletzen können.

Wenn du ein gesundes, stabiles Aquarium möchtest, sind echte pflegeleichte Aquarienpflanzen wie Anubias, Cryptocoryne oder Moose immer die bessere Wahl. Kunststoffpflanzen sind höchstens eine temporäre Lösung oder für reine Deko-Zwecke geeignet.

Falls dich interessiert, ob ein Low-Tech-Aquascape ohne CO₂ wirklich funktioniert, lies meinen Artikel: Low-Tech Aquascape ohne CO₂.

7 pflegeleichte Wasserpflanzen fürs Aquarium

1) Anubias (Speerblatt) – robuste Aufsitzerpflanze für Anfänger

Die Anubias gehört zu den bekanntesten pflegeleichten Aquarienpflanzen ohne CO2 und ist ein echter Klassiker in der Aquaristik. Sie wächst sehr langsam, ist extrem robust und kommt auch mit wenig Licht zurecht. Da ihre harten Blätter selbst von Barschen selten angefressen werden, eignet sie sich auch für Gesellschafts- und Barschbecken. Besonders beliebt sind Sorten wie Anubias barteri var. nana oder Anubias barteri var. coffeifolia, die in nahezu jedem Aquarium gedeihen. Durch ihre Vielseitigkeit ist die Anubias perfekt für Anfänger geeignet, die eine robuste und dekorative Pflanze suchen.

Anubias Speerblatt mit neuem Trieb – sie gehört zu den robusten und pflegeleichten Wasserpflanzen für wenig Licht
Ein neuer Trieb der Anubias. Die robuste Pflanze wächst auch bei wenig Licht und ist ein Klassiker in der Aquaristik.

Besondere Vorteile:

  • Sehr tolerant gegenüber Wasserparametern
  • Extrem robust, auch für Einsteiger und für reine Barschbecken geeignet (aufgrund der harten Blätter, werden sie von Barschen nicht angefressen).
  • Passt perfekt in Aquarien mit einer schwachen Beleuchtung

Pflege & Pflanztipps:
Das Rhizom (die dicke Wurzelachse) darf nicht im Kies oder Substrat vergraben werden, sonst fault es. Stattdessen wird die Pflanze auf Wurzeln oder Steinen befestigt. Am besten geht das mit Angelschnur, Faden oder Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis  (dieser ist ungefährlich für Tiere). Du kannst sie auch einfach zwischen Hardscape wie Steine und Wurzeln stecken. Nach einigen Wochen bilden sich Haftwurzeln und die Pflanze wächst am Untergrund fest. Düngung ist selten nötig, ab und zu etwas Flüssigdünger genügt. Bei starkem Licht können Algen die Blätter besiedeln, dann einfach vorsichtig die Blätter abwischen oder stark befallene Blätter abzwicken.

2) Echinodorus (Schwertpflanzen) – große Blickfänge im Aquarium

Echinodorus sind imposante Schwertpflanzen, die mit ihren großen Blättern für Struktur und Tiefe im Aquarium sorgen. Sie eignen sich je nach Art für den Mittel- oder Hintergrund und sind ein Highlight in jedem Becken. Bekannte Arten wie die klassische Echinodorus bleheri können sehr groß werden, während Sorten wie Echinodorus Reni oder Aquartica kompakter bleiben und sogar für Nano-Aquarien passen. Viele Arten sind anspruchslos und damit ideale Anfänger-Aquarienpflanzen, die zuverlässig wachsen. Neben grünen Formen gibt es auch wunderschöne rote Varianten wie die Echinodorus Red Diamond, die für Farbkontraste im Aquascape sorgen.

Echinodorus Red Diamond Schwertpflanze mit roten Blättern im Nano Aquascape
Echinodorus ‚Red Diamond‘, kleinbleibende Echinodorus mit roten Blättern im Nano Aquarium.

Besondere Vorteile:

  • Großer Blickfang im Aquarium
  • Anspruchslose Arten für Anfänger verfügbar
  • Viele Sorten von groß bis klein erhältlich

Pflege & Pflanztipps:
Echinodorus bevorzugen ein nährstoffreiches Substrat, daher sind Wurzeltabs  ideal. Sie wachsen unter mittlerem Licht zuverlässig und entwickeln kräftige Blätter. Manche Arten sind schnellwachsend und helfen so gut gegen Algen. Die Vermehrung erfolgt leicht über Tochterpflanzen, Jungpflanzen am Blütenstand oder Rhizomteilung.

3) Cryptocoryne (Wasserkelche) – dekorative Pflanze für Mittel- und Vordergrund

Cryptocorynen sind eine vielseitige Pflanzengattung, die in fast jeder Aquariengröße eingesetzt werden kann. Ihre Wuchsformen reichen von kleinbleibenden Vordergrundpflanzen wie Cryptocoryne parva bis hin zu großen Arten wie Cryptocoryne balansae. Sie gelten als anspruchslose Aquarienpflanzen, die bei stabilen Bedingungen auch ohne CO₂ jahrelang gesund wachsen. Charakteristisch und nicht selten ist der sogenannte „Cryptocorynen-Schock“ nach dem Einpflanzen, bei dem alte Blätter absterben, bevor die Pflanze neu austreibt. Mit ihrer großen Farbvielfalt von sattem Grün bis zu bräunlichen Tönen sind Wasserkelche nicht nur pflegeleicht, sondern auch optisch sehr abwechslungsreich.

Besondere Vorteile:

  • Große Sortenvielfalt von klein bis groß
  • Wächst stabil auch bei wenig Pflege
  • Ideal für Gruppenpflanzungen

Pflege & Pflanztipps:
Nach dem Einpflanzen kann der sogenannte „Cryptocorynen-Schock“ auftreten, bei dem die Blätter welken und absterben. Ursache sind meist plötzliche Änderungen in Wasserwerten oder Licht. Mit Geduld treibt die Pflanze nach 2–6 Wochen neu aus. Cryptocorynen mögen ein nährstoffreiches Substrat und profitieren ebenfalls wie die Schwertpflanzen von Düngekugeln . Die Vermehrung erfolgt über Ausläufer oder Tochterpflanzen.

4) Vallisneria (Wasserschrauben) – schnellwachsender Hintergrundbewuchs

Die Vallisneria ist eine der beliebtesten Aquarium Pflanzen für wenig Licht, da sie auch unter einfachen Bedingungen sehr schnell wächst. Mit ihren langen, bandartigen Blättern bildet sie dichte Vorhänge im Hintergrund, die dem Aquarium eine natürliche Tiefe verleihen. Sie eignet sich hervorragend, um überschüssige Nährstoffe aufzunehmen und damit effektiv gegen Algen vorzubeugen. Vallisnerien sind robust, anpassungsfähig und können in nahezu jedem Wasser gehalten werden. Durch ihre schnelle Ausläuferbildung ist sie außerdem ideal, wenn du dein Aquarium zügig bepflanzen möchtest.

Besondere Vorteile:

  • Sehr robust und anpassungsfähig
  • Schnelles Wachstum
  • Perfekt als Hintergrundpflanze

Pflege & Pflanztipps:
Beim Einpflanzen sollte man 10–15 cm Abstand zwischen den Pflanzen lassen. Alte, gelbe Blätter regelmäßig entfernen, damit die Pflanze gesund bleibt. Vallisnerien vermehren sich über Ausläufer, die man einfach abtrennen und neu einsetzen kann.

5) Microsorum (Javafarn) – pflegeleichter Farn für schattige Bereiche

Der Javafarn (Microsorum pteropus) gehört zu den bekanntesten pflegeleichten Wasserpflanzen fürs Aquarium und wird seit Jahrzehnten erfolgreich kultiviert. Er wächst zuverlässig auch bei wenig Licht und ist daher ideal für Low-Tech-Aquarien ohne CO₂-Anlage. Seine auffälligen, lanzettförmigen Blätter sorgen für eine elegante Struktur im Becken und passen besonders gut zu naturhaften Aquascapes. Da der Farn ein Rhizom bildet, darf er nicht in den Bodengrund gesetzt werden, sondern wird auf Holz oder Steinen befestigt. Microsorum ist robust, langsam wachsend und lässt sich auch von Einsteigern leicht kultivieren.

Besondere Vorteile:

  • Robuste Aufsitzerpflanze
  • Geringer Lichtbedarf
  • Beliebt für Einsteiger und Aquascaper

Pflege & Pflanztipps:
Das Rhizom darf nicht in den Bodengrund eingegraben werden. Am besten fixierst du den Farn mit Angelschnur oder Clips auf Steinen oder Holz. Nach einigen Wochen bildet er Haftwurzeln und hält sich von selbst fest. Beim Javafarn kann es sein, dass sich die Blätter gelb oder bräunlich färben. Das deutet meist auf einen Mangel an … hin. Die Blätter kannst du vorsichtig vom Rhizom abtrennen.

6) Bucephalandra – kompakte Trendpflanze aus Asien mit tollen Farben

Die Bucephalandra oder oft einfach „Buce“ genannt, hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Trendpflanze entwickelt. Sie wächst langsam, bleibt klein und ist daher perfekt für Nano-Aquarien oder als Akzentpflanze im Vorder- und Mittelgrund geeignet. Bucephalandras zeigen eine enorme Vielfalt an Formen und Farben: von sattem Grün über dunkles Violett bis hin zu bronzefarbenen Blättern. Sie ist eine typische Aufsitzerpflanze, die auf Steinen oder Wurzeln befestigt wird und auch ohne CO2 gut wächst.

Bucephalandra Brownie Ghost im Aquarium – pflegeleichte Aufsitzerpflanze ohne CO₂
Bucephalandra „Brownie Ghost“ wächst auf Wurzeln und Steinen – eine pflegeleichte und beliebte Aufsitzerpflanze für Aquarien.

Besondere Vorteile:

  • Anspruchslos und robust
  • Wächst an Wurzeln und Steinen
  • Vielfältige Blattformen und Farben

Pflege & Pflanztipps:
Wie Anubias oder Javafarn wird die Bucephalandra am besten auf Wurzeln oder Steinen befestigt. Sie kommt mit wenig Licht aus, entwickelt aber bei CO₂-Zugabe intensivere Farben. Die Vermehrung erfolgt über Teilung des Rhizoms.

7) Moose (z. B. Javamoos, Christmas Moss) – vielseitige Klassiker fürs Aquarium

Moose zählen zu den pflegeleichtesten Aquarienpflanzen ohne CO2 und sind extrem vielseitig einsetzbar. Sie können als Bodendecker, auf Steinen oder Wurzeln verwendet werden und wachsen auch bei wenig Licht zuverlässig. Besonders im Nano-Aquarium sind Moose wie Javamoos oder Christmas Moss beliebt, da sie Garnelen und Jungfischen wertvolle Versteckmöglichkeiten bieten. Moose binden Schwebstoffe aus dem Wasser und tragen so zur besseren Wasserqualität bei. Mit regelmäßigem Rückschnitt lassen sich dichte, grüne Polster formen, die jedes Aquarium natürlicher wirken lassen.

Einfaches Nano Cube Aquarium auf dem Schreibtisch mit Moos
Mit Moos können Wurzeln bepflanzt werden und somit tolle Moospolster entstehen.

Besondere Vorteile:

  • Sehr pflegeleicht und anspruchslos
  • Bieten Verstecke für Jungfische und Garnelen
  • Wirken dekorativ und helfen gegen Algen

Pflege & Pflanztipps:
Moose werden am besten auf Holz oder Steinen fixiert. Entweder mit einem Faden, Netz oder speziellem Pflanzenkleber. Nach einigen Wochen haften sie selbstständig. Ein gelegentlicher Rückschnitt hält die Polster dicht und kompakt.

Praktische Pflanztipps & Anfängerfehler vermeiden

  • Rhizom nicht begraben: Bei Aufsitzerpflanzen wie Anubias und Farnen das Rhizom über dem Substrat halten und nicht einpflanzen.
  • Cryptocoryne-Schock: Wasserkelche (Cryptocorynen) müssen sich beim neu einsetzen oftmals erst umstellen. Es kann sein, dass die Pflanze erstmal alle Blätter verliert. Warte 2–6 Wochen nach dem Einsetzen bis neue Blätter wachsen..
  • Lichtzeit kontrollieren: 8–10 Stunden pro Tag sind oft optimal. Zu viel Licht und nicht genügend Pflanzen bedeuten oftmals Algen.
  • Düngen mit Maß: Flüssigdünger und Wurzelstabs nach Bedarf. Nicht zu viel düngen und lieber auch mal die Nährwerte im Wasser testen (Nitrat, Phosphat, Eisen).
  • Wasserwechsel: 20–30 % wöchentlich um überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser zu entfernen.

Wenn du dich fragst, wie wichtig CO₂ im Aquarium wirklich ist, findest du hier meinen Artikel: Wie wichtig ist CO₂ im Aquarium – und brauche ich eine CO₂-Anlage?.

Viele Pflanzen helfen gegen Algen

Viele Aquarianer nutzen schnellwachsende Arten wie Vallisnerien oder bestimmte Echinodorus, um Algen vorzubeugen. Dichte Bepflanzung sorgt dafür, dass weniger Nährstoffe für Algen übrig bleiben.

  • Schnellwachsende Arten einsetzen: Setze einfache Wasserpflanzen wie Vallisnerien oder Echinodorus ein. Zusätzliche sind schnellwachsende Stängelpflanzen wie Rotalas, Hydrocotyle und Limnophila empfehlenswert.
  • Dichte Bepflanzung: Je mehr Pflanzen, desto weniger Nährstoffe bleiben übrig für Algen.
  • Licht & Dünger ausbalancieren: Reduziere Lichtdauer/Intensität und passe Düngung an, wenn Algen auftreten.
  • Pflanzenpflege: Alte Blätter entfernen und abgestorbene Pflanzenteile rausholen, so vermeidest du organische Belastung im Aquarium.

Zusätzlich helfen dir Tiere gegen Algen wie die 7 besten Algenfresser fürs Aquarium.

Wo kann ich Wasserpflanzen kaufen? Online vs. Lokal

Online-Shops: Bieten meist eine größere Auswahl als Lokale Händler. Auch die Bestellung ist sehr einfach und Pflanzen kommen meist immer problemlos an. Im Winter werden sie meist mit einem Heat-Pack versendet, damit die Pflanzen bei Kälte keinen schaden nehmen. Oft sind die Preise beim Onlinehandel auch günstiger als im Zoofachgeschäft.

Lokale Händler / Zoofachhandel: Hier hast du den Vorteil dass du dir die Pflanzen vor Ort anschauen kannst und siehst somit wie sie in echt aussehen (sofern sie auf Lager sind). Zudem bekommst du eine persönliche Beratung, falls du dich nicht so gut auskennst oder noch nicht genau weißt, welche Pflanzen du nehmen sollst.

Tipp: Informiere dich am besten vorab im Internet über verschiedene Pflanzen, mach dir eine Liste an Pflanzen die dich interessieren und schau dich anschließend im Einzelhandel um wie die Pflanzen aussehen. Vorhandene Pflanzen kannst du dann direkt mitnehmen, wenn sie in einem guten Zustand sind (keine Algen, Schnecken, etc.). Alle fehlenden Wasserpflanzen , die es nicht im Handel gibt, kannst du dann Online bestellen.

Fazit

Mit Aquarienpflanzen wie Anubias, Echinodorus, Cryptocoryne, Vallisnerien und Farnen hast du eine extrem verzeihende, optisch ansprechende Basis für dein erstes Aquarium oder Aquascape. Viele dieser Arten sind besonders pflegeleichte Wasserpflanzen und wachsen ohne CO2, brauchen wenig Licht und sind ideal für Anfänger. Diese Pflanzen helfen dir nicht nur beim Einstieg, sondern sind auch langfristig pflegeleicht und schön.

Wichtig ist, dass du auf die richtigen Pflanzmethoden achtest (z. B. Rhizom oben lassen, Moos auf Holz befestigen) und Düngung, Licht sowie Wasserwechsel aufeinander abstimmen. Wenn du diese Grundregeln befolgst, wirst du schnell sichtbare Erfolge sehen.

Hinweis: In diesem Artikel befinden sich Affiliate-Links. Wenn du über diese Links einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für dich bleibt der Preis gleich. Vielen Dank für deine Unterstützung!

Fragen und Antworten

Zu den einfachsten und robustesten Arten zählen Anubias, Cryptocoryne, Echinodorus, Vallisnerien, Javafarn, Bucephalandra und Moose. Diese Pflanzen wachsen auch bei wenig Licht, benötigen kein CO₂ und sind ideal für Einsteiger.

Nein, viele pflegeleichte Pflanzen gedeihen auch ohne CO₂-Zugabe. Besonders Anubias, Javafarn, Moose oder Bucephalandra wachsen langsam und kommen mit normalem Aquariumlicht gut zurecht.

Echte Pflanzen verbessern die Wasserqualität, produzieren Sauerstoff, hemmen Algen und bieten Fischen Rückzugsorte. Kunststoffpflanzen sind zwar pflegeleichter, haben aber keinen ökologischen Nutzen und setzen sich oft schnell mit Algen zu.

Grüne Pflanzen mit größeren Blättern und langsamen Wachstum sind meist pflegeleichter. Rote Pflanzen, feine Stängelpflanzen oder Bodendecker benötigen dagegen oft mehr Licht, Dünger und CO₂.

Im Fachhandel kannst du die Pflanzen vor dem Kauf prüfen und dich beraten lassen. Online gibt es eine größere Auswahl und oft günstigere Preise.

Pflegeleichtes und üppig bepflanztes Aquascape für Anfänger

Ein wunderschönes und kostengünstiges Aquascape ohne CO2 einrichten und pflegen? So funktioniert’s!

Bepflanztes Aquascape ohne CO2 mit Zierfischen und einfachen Wasserpflanzen in einem Standardaquarium
So sah das Low-Tech Aquascape ohne CO2 nach 6 Wochen Standzeit aus.

Kennst du diese wunderschön eingerichteten und bepflanzten Aquarien, die in der Aquaristik als Aquascape bekannt sind? Im Gegensatz zum klassischen Gesellschaftsaquarium wird bei einem Aquascape besonders viel Wert auf eine schöne Bepflanzung, gesunde Aquarienpflanzen, die perfekte Anordnung von Hardscape und ein harmonisches Gesamtbild gelegt. Es stehen weniger die Tiere im Vordergrund, sondern mehr das Gesamtbild des Aquariums.

Und meistens sind diese Aquarien auch sehr pflegeintensiv und benötigen eine Menge an hochwertiger, teurer Technik. Aber geht das eigentlich auch in günstig? Mit einem ganz normalen Standard-Aquarium, wie man es im Baumarkt oder in der Zoofachhandlung als Komplettset erhält?

Ich habe es selbst ausprobiert und zeige dir hier, wie du aus einem Aquarium-Einsteigerset ein tolles und günstiges Aquascape ohne CO2 mit minimalem Pflegeaufwand einrichten kannst, ganz ohne teure Technik!

Vor der Neueinrichtung

Damit du siehst, was alles möglich ist, hier einmal ein Foto des Beckens vor der Umgestaltung. Das Becken wurde zuvor nicht von mir gepflegt und lief einfach so vor sich hin – sah dann auch ziemlich lieblos aus das Ganze.

Ich hab mir dann anschließend die Erlaubnis eingeholt es umzugestalten. Der Plan war: Es soll ein relativ stark bepflanztes, aber pflegeleichtes Aquarium werden – und das mit so wenig Technik wie möglich.

Eingerichtetes Aquarien-Komplettset mit einfachen Hintergrundpflanzen und Fischen
Das Becken vor der Umgestaltung war wirklich nicht schön anzuschauen.

Das Aquarium und die passende Technik

Beim Aquarium handelt es sich um ein 80 x 35 x 45 cm Aquarium mit einem Fassungsvermögen von 126 L. Es wurde damals als Komplettset beim Hornbach gekauft inklusive Eheim Aquaball Innenfilter, einem passendem Regelheizer und einer Eheim Classic LED Beleuchtung.

Den größten Teil des Setups wollte ich weiterverwenden, also entschied ich mich, nur die Beleuchtung gegen die JBL LED Solar Natur mit 37 Watt und 3.800 Lumen auszutauschen. Die zuvor verwende Eheim Classic LED hatte nur 1.085 Lumen. Für ein gesundes und schönes Pflanzenwachstum war mir das etwas zu wenig Leistung. Die JBL habe ich gebraucht, günstig auf Kleinanzeigen gefunden, aber auch neu ist sie nicht besonders teuer und für eine preisgünstige Aquarien-LED hat sie auf jeden Fall auch genug Leistung für optimales Pflanzenwachstum.

Da ich aufgrund des Standorts keinen Außenfilter verwenden kann, habe ich das Becken mit dem bereits vorhandenen Eheim Aquaball betrieben. Der grüne Innenfilter gefällt mir allerdings so gar nicht und ich glaube da muss ich mich noch nach einer Alternative umschauen 😄 von der Leistung reicht er aber aus.

Normale Schwämme und Filterwatte kamen als Filtermedien zum Einsatz. Wenn du genauer wissen willst, welche Aquarienfilter und Filtermedien sich besonders eignen, habe ich dazu einen eigenen Leitfaden geschrieben.

Ein Heizer verwende ich aktuell nicht, da die Zimmertemperatur im Sommer für meinen Tierbesatz vollkommen ausreichend ist. In den Wintermonaten werde ich ihn aber wohl wieder einsetzen müssen.

Also, alles sauber gemacht und los ging der Spaß.

Das Aquarium einrichten – Bodengrundaufbau, Wurzeln und Steine

Lavagranulat und Aquariensoil – das wichtigste Grundgerüst für gesunde Aquarienpflanzen

Mit das Wichtigste in einem Aquarium, wenn es später stark bepflanzt werden soll ist der richtige Bodengrundaufbau. Da ich keine CO2-Anlage verwende, aber dennoch ein schönes Pflanzenwachstum haben möchte, benutze ich hier aktiven Soil-Bodengrund (was üblicherweise bei Aquascapes verwendet wird). Soil-Substrate enthalten wichtige Nährstoffe für die Pflanzen, stabilisieren den pH-Wert und machen das Wasser leicht sauer, was außerdem für die meisten Pflanzen und Fische aus tropischen Gebieten von Vorteil ist.

Nährstoffbodengrund für Aquarien und Aquascapes
Kompletter Nährstoff-Bodengrund der die Wasserpflanzen optimal mit Nährstoffen und Mineralien versorgt. Senkt den ph-Wert und macht das Wasser leicht sauer.

Soil waschen?

Soil sollte vorher niemals gewaschen werden, wie man es vielleicht von anderen Bodengründen wie Kies oder Sand kennt, da er sich sonst auflöst und die Nährstoffe verloren gehen. Zudem macht es einen ziemlichen Dreck da Soil im Grunde nur gebrannte Erde ist.

Bevor ich den Soil-Bodengrund ins Aquarium schütte, verwende ich allerdings noch eine Schicht aus Lavagranulat. Dadurch findet eine bessere Wasserdurchflutung im Bodengrund statt, es können höhere Hardscape-Aufbauten realisiert werden und man muss dadurch nicht so viel teures Soil verschwenden. 😉

Angebot
Vulkangestein für Aquarien und Aquascapes
Vulkangranulat als stabiler Unterbau für Stein- und Holzaufbauten. Das poröse Vulkangestein sichert die Wasserzirkulation im Boden. Organische Pflanzennährstoffe werden dadurch den Pflanzenwurzeln zugeführt. Optimale Sauerstoffversorgung und Zirkulation durch offenporige Struktur. Langfristige Versorgung mit Nährstoffen und Mineralien.
Bodengrundaufbau im Aquarium aus Lavagranulat und darüber einer Schicht Soil
Optimaler Bodengrundaufbau aus Lavagranulat und Soil.

Versteinertes Holz und rote Moorwurzeln

Der Hardscape-Aufbau besteht aus versteinertem Holz und roten Moorwurzeln. Insgesamt habe ich ca. 10 kg an versteinertem Holz, sowie 2 Sets der Moorwurzeln (Set S + Set M) verwendet. Das hat ziemlich gut gereicht und ich habe sogar noch eine größere Wurzel übrig. Ich würde dir auch empfehlen, immer etwas mehr zu bestellen, damit du beim Gestaltungsprozess nicht so eingeschränkt bist und genug Auswahl hast. Am besten probierst du dann ein paar unterschiedliche Layouts aus und entscheidest dich dann ganz in Ruhe für eins. Das Holz und die Steine habe ich von Garnelen Guemmer erhalten. Du findest im Shop von Garnelen Guemmer eine große Auswahl an Wurzel-Hardscape.

Da das Holz sehr leicht ist und ohne Befestigung später beim Befüllen mit Wasser aufschwimmen würde, ist es wichtig, das Holz gut zu verkleben oder zu beschweren. Eine sehr gute Methode ist hier das Verkleben mit Watte oder auch mit Zigarettenfilter. Dazu verwende ich etwas Filterwatte , die ich zu einer kleinen Kugel forme und dann zwischen das zu verklebende Hardscape stecke. Anschließend wird der Watteball mit einem flüssigen Sekundenkleber getränkt. Der Kleber trocknet sehr schnell und das Hardscape hält super zusammen. Somit muss man sich keine Sorgen um aufschwimmendes Holz machen.

Wichtig ist hierbei nur, dass es Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis ist, da dieser für die Aquarienbewohner unschädlich ist. Ich verwende zum Verkleben von Hardscape seit Jahren folgenden Sekundenkleber, den es in verschiedenen Ausführungen gibt und der für verschiedene Zwecke geeignet ist.

Vorschau
Perfekt geeignet zum Verkleben von Hardscape
Sekundenkleber extrem stark 20g - hochfester Cyanacrylat Kleber - wasserfest, dünnflüssig, hitzebeständig, Industriequalität - Spezial Verschluss Top2Glue
Sekundenkleber extra stark mittelviskos 20g - Cyanacrylat Kleber wasserfest, Pflanzenkleber für Aquascaping - klebt Kunststoff, Glas, Holz, Stein, Metall - Spezial Verschluss Top2Glue (1 Flasche)
Perfekt geeignet zum Aufkleben von Pflanzen
Sekundenkleber GEL extra stark universal - Superkleber wasserfest, hitzebeständig, flexibel - Spezialverschluss gegen Austrocknung - Alleskleber für Plastik, Kunststoff, Keramik, Holz, Metall uvm.
3 x Top2Glue Sekundenkleber von Langlauf Schuhbedarf® 1 x Dünnflüssig 1 x Medium 1 x Gel - Sekundenkleber in Industriequalität für alle Fälle
Name des Produkts
Dünnflüssiger Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis. Ungefährlich für Aquarienbewohner. Trocknet und härtet schnell aus. Optimal zum verkleben von Steinen und Wurzeln
Mittelflüssiger Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis. Ungefährlich für Aquarienbewohner. Trocknet und härtet schnell aus. Optimal zum aufkleben von Wasserpflanzen. Bedingt für das Verkleben von Hardscape geeignet.
Dickflüssiger Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis. Ungefährlich für Aquarienbewohner. Trocknet und härtet schnell aus. Optimal zum aufkleben von Wasserpflanzen.
Ein Set aus allen 3 Varienten des Sekundenklebers. Optimal für das Verkleben von Hardscape, Steinen, Wurzeln und Aquarienpflanzen. Somit hat man für alle Zwecke den passenden Kleber parat.
Konsistenz
Dünnflüssig
Mittelflüssig
Dickflüssig / Gelform
Mischung aus dünn-, mittel- und dickflüssig
Geeignet für
Verkleben von Hardscape (Steinen / Wurzeln) mit der Zigarettenfiltermethode bzw. Filterwatte
Verkleben von Hardscape und aufkleben von Pflanzen
Aufkleben von Pflanzen z.B. Aufsitzerpflanzen wie Anubias, Bucephalandra und Farnen
Verkleben von Hardscape und aufkleben von Pflanzen
Perfekt geeignet zum Verkleben von Hardscape
Vorschau
Sekundenkleber extrem stark 20g - hochfester Cyanacrylat Kleber - wasserfest, dünnflüssig, hitzebeständig, Industriequalität - Spezial Verschluss Top2Glue
Name des Produkts
Dünnflüssiger Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis. Ungefährlich für Aquarienbewohner. Trocknet und härtet schnell aus. Optimal zum verkleben von Steinen und Wurzeln
Konsistenz
Dünnflüssig
Geeignet für
Verkleben von Hardscape (Steinen / Wurzeln) mit der Zigarettenfiltermethode bzw. Filterwatte
Weitere Infos
Vorschau
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Name des Produkts
Mittelflüssiger Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis. Ungefährlich für Aquarienbewohner. Trocknet und härtet schnell aus. Optimal zum aufkleben von Wasserpflanzen. Bedingt für das Verkleben von Hardscape geeignet.
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Aufkleben von Pflanzen z.B. Aufsitzerpflanzen wie Anubias, Bucephalandra und Farnen
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Name des Produkts
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Konsistenz
Mischung aus dünn-, mittel- und dickflüssig
Geeignet für
Verkleben von Hardscape und aufkleben von Pflanzen
Weitere Infos
Fertiger Hardscape Aufbau im Aquascape mit versteinertem Holz und roten Moorwurzeln
Das finale Hardscape kurz vor dem Bepflanzen – es wurde mit Sekundenkleber und Watte verklebt.

Die Wahl der richtigen Pflanzen für dein Aquarium

Nicht alle Pflanzen sind leicht zu halten. Manche benötigen mehr Licht, manche kommen mit weniger zurecht. Viele benötigen eine zusätzlich CO2-Versorgung, aber es gibt auch einige, die auch ohne eine CO2-Zugabe gut wachsen. Mach dir deshalb am besten davor schon ein paar Gedanken, welche Pflanzen du für dein Aquarium verwenden möchtest.

Geöffneter Becher einer invitro-Aquarienpflanze im Aquascape
Pflanzen aus inVitro-Kultur sind frei von Schnecken, Algen und Pestiziden.

Einfache und pflegeleichte Aquarienpflanzen aus in Vitro-Kultur

Neben Topf- bzw. Bundpflanzen gibt es auch inVitro-Pflanzen, die ich auch verwendet habe. Das sind Pflanzen die unter sterilen Bedingungen vermehrt werden und somit frei von Schnecken, Algen und Pestiziden sind. Wenn du also keine unerwünschten Schnecken im Aquarium haben möchtest (auch wenn diese sehr nützlich sind 😅), sind Pflanzen aus inVitro-Kultur die beste Wahl.

Diese kann man übrigens auch super für ein Wabi-Kusa im Glasgefäß verwenden. 😉

Ein Aquascape ohne CO2-Zugabe

Da ich dieses Becken als Low-Tech Aquascape ohne CO2 betreibe, habe ich mich gegen eine CO2-Anlage und auch gegen ein extrem starkes Licht entschieden. Welche Vor- und Nachteile eine CO₂-Anlage im Aquarium bringt, habe ich hier ausführlich beschrieben.

Es sollte so einfach wie möglich zu halten sein. Deshalb habe ich nur Aquarienpflanzen verwendet, die mit weniger Licht zurechtkommen und auch ohne CO2 gut wachsen können. Bei Garnelen Guemmer kannst du Aquarienpflanzen nach Schwierigkeitsgrad filtern und dir so nur einfache und pflegeleichte Wasserpflanzen anzeigen lassen und aussuchen.

Töpfe von Invitro-Aquarienpflanzen im Aquarium und auf dem Hardscape angeordnet
Um einen ersten Überblick zu bekommen wie das Aquarium später bepflanzt werden soll, habe ich die einzelnen Töpfe vor dem finalen Bepflanzen im Becken angeordnet.

InVitro-Pflanzen werden in einem Nährgel oder ein Nährstoffflüssigkeit kultiviert, das vor dem Bepflanzen kurz unter fließendem Wasser abgespült werden sollte. Anschließend habe ich die Pflanzen in kleinere Portionen geteilt um eine größere Fläche bepflanzen zu können. Für das Pflanzen machst du den Bodengrund am besten etwas feucht und verwendest eine kleine Pinzette, da es doch eine sehr filigrane Arbeit sein kann. Das macht das Bepflanzen um einiges einfacher.

Die Wochen danach und die ersten Probleme

Hilfe, ich habe weißen Glibber auf meinen Wurzeln!

Oftmals entsteht kurze Zeit nach dem Einsetzen und dem ersten Kontakt mit Wasser ein weißlicher, glibberartiger Schleim auf den Wurzeln. Dieser Schleim ist bei neuen Wurzeln ganz normal, kann stärker oder schwächer auftreten (abhängig von der Wurzel) und nennt sich Bakterienrasen. Ein Bakterienrasen tritt vor allem auf organischem Material auf, da die Bakterien dort am meisten Nahrung finden. In der Einfahrphase eines Aquariums verschwindet er von selbst wieder, sobald sich das Aquarium stabilisiert hat. Für die Beckenbewohner ist er vollkommen harmlos und Schnecken oder Garnelen mögen diesen Schleim sogar ganz gerne. 🙂

Wenn du einen Bakterienrasen auf den Wurzeln im Aquarium entdeckst und er dich sehr stört, kannst du ihn kurzzeitig entfernen, indem du mit einem Schwamm oder einen alten Zahnbürste vom Holz schrubbst oder ihn während dem Wasserwechsel mit dem Schlauch absaugst. Der Bakterienrasen kommt allerdings so oft wieder, bis die Nährstoffe alle verwertet sind. Deshalb kannst du diesen Prozess auch ohne Probleme einfach abwarten.

Bakterienrasen auf einer Wurzel im Aquarium
Ein Bakterienrasen in der Einfahrphase kommt bei Wurzeln häufig vor und verschwindet meist von selbst.

Das Wasser im Aquarium ist trüb!

Zudem kann bei neuen Aquarien das Wasser in den ersten Wochen nach der Einrichtung anfangen, sehr trüb zu werden. Ist das Wasser milchig handelt es sich um eine Bakterienblüte. Diese entsteht vor allem dann, wenn das Gleichgewicht im Aquarium noch nicht stabil genug ist. Entstehen kann eine Bakterienblüte in der Einfahrphase durch das Animpfen mit zu vielen Bakterien, durch Ansammlungen organischer Materialien oder durch einen Nährstoffüberschuss im Aquarium. Die Bakterien steigen an und sammeln sich im Freiwasser, wodurch das milchig, trübe Wasser entsteht.

Wenn die Bakterienblüte nicht zu stark ist und Faktoren wie ein ausreichend großer Filter, ein nicht zu warmes Wasser (Bakterien vermehren sich bei Wärme schneller) und keine organischen Reste vorhanden sind, verschwindet die Bakterienblüte in der Einfahrphase üblicherweise von selbst wieder. Durch häufige Wasserwechsel kann man die Bakteriendichte im Wasser außerdem reduzieren. Sollten bereits Tiere im Becken sein, ist es wichtig auf eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu achten, da bei einer Bakterienblüte oft ein Sauerstoffmangel herrscht.

Neu eingerichtetes Aquascape hat eine Bakterienblüte und trübes, milchiges Wasser
Auch eine Bakterienblüte in den ersten Wochen nach dem Einrichten kann auftreten und zeigt an, dass sich das Gleichgewicht im Aquarium noch nicht richtig stabilisiert hat.

Und dann auch noch die ersten Algen

Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du relativ schnell die ersten Algenphasen in deinem Aquarium entdecken. Diese sind in neu eingerichteten Aquarien nicht selten und noch kein Grund zur Sorge, da sie meistens ganz von alleine wieder verschwinden, sobald sich das ganze Ökosystem eingependelt hat und die Pflanzen zu wachsen beginnen.

Um einem übermäßigen Algenwachstum entgegen zu wirken helfen viele Pflanzen zu Beginn besonders gut, da sie als Konkurrent zu den Algen stehen. Sehr nützlich sind hier vor allem schnellwachsende Stängelpflanzen. 🙂

Wöchentliche Pflege, Düngung und Beleuchtungsdauer des Low-Budget Aquariums

Das Aquarium wird alle 1-2 Wochen gedüngt, je nach dem, wie viel Zeit oder Lust ich für den Wasserwechsel habe. Gewechselt wird ca. 30 % vom Wasser. Ich verwende reines Leitungswasser ohne irgendwelche Zusätze oder Wasseraufbereiter. Nach dem Wasserwechsel wird mit Flüssigdüngern von MasterLine gedüngt. Ich dünge also nur alle 1-2 Wochen und nicht täglich. Um die Pflanzen optimal mit allen essentiellen Nährstoffen zu versorgen benutze ich für die Mikronährstoffe den MasterLine I (12 ml), für die Makronährstoffe den MasterLine II (22 ml) und als Kohlenstoffquelle den MasterLine Carbo (10 ml).

Vorschau
MasterLine I 1000ml
MasterLine II - Makronährstoffdünger (NPK) - Makronährstoff Versorgung für dein Aquarium (1000ml)
MasterLine I Eisendünger mit Mikronährstoffen (Profiset I + II (2x500ml))
MasterLine Carbo 1000ml
Dünger
MasterLine I
MasterLine II
MasterLine I & MasterLine II Profiset
MasterLine Carbo
Weitere Infos
Eisendünger mit Mikronährstoffen unterstützt die Pflanzen bei der Chlorophyll Bildung und sorgt für sattes Grün.
Makronährstoffdünger für ein gesundes Wachstum. Versorgt deine Pflanzen mit Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K).
Profiset aus Mikro- und Makronährstoffdünger. Für alle wichtigen Nährstoffe, die deine Pflanzen benötigen.
Flüssige Kohlenstoffquelle. Hemmt das Wachstum von Rotalgen und lässt Aquarienpflanzen kräftig wachsen.
Vorschau
MasterLine I 1000ml
Dünger
MasterLine I
Weitere Infos
Eisendünger mit Mikronährstoffen unterstützt die Pflanzen bei der Chlorophyll Bildung und sorgt für sattes Grün.
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MasterLine II - Makronährstoffdünger (NPK) - Makronährstoff Versorgung für dein Aquarium (1000ml)
Dünger
MasterLine II
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Makronährstoffdünger für ein gesundes Wachstum. Versorgt deine Pflanzen mit Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K).
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MasterLine I Eisendünger mit Mikronährstoffen (Profiset I + II (2x500ml))
Dünger
MasterLine I & MasterLine II Profiset
Weitere Infos
Profiset aus Mikro- und Makronährstoffdünger. Für alle wichtigen Nährstoffe, die deine Pflanzen benötigen.
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MasterLine Carbo 1000ml
Dünger
MasterLine Carbo
Weitere Infos
Flüssige Kohlenstoffquelle. Hemmt das Wachstum von Rotalgen und lässt Aquarienpflanzen kräftig wachsen.

Beleuchtet wird das Aquarium für 7 Stunden täglich und ca. alle 4 Wochen gibt es einen kleinen Rückschnitt der Stängelpflanzen.

Noch ein paar abschließende Worte und Tipps zum erfolgreichen Start deines (ersten) Low-Tech Aquascapes!

Jedes Aquarium ist anders und nicht jedes Aquarium kann gleich betrieben werden oder hat den gleichen Pflegeaufwand. Bei manchen treten mehr Probleme auf, bei anderen weniger und das Aquarium läuft quasi problemlos. Besonders beim Einstieg in die Aquaristik kann die Flut an Informationen, die man im Internet so findet oftmals erschlagend wirken. Ließ dich ein wenig ein, überlege nicht zu viel und fang einfach an. Geh dennoch überlegt an die Sache ran, besonders wenn Tiere im Spiel sind.

Fang mit einem kleinen Aquascape ohne CO2 oder viel Technik an und überstürze nichts. Solang keine Lebewesen im Becken sind, kann auch nicht viel schief gehen. Probleme wie z.B. Algen, ein Bakterienrasen, eine Bakterienblüte und auch noch viele mehr sind, wie du siehst, ganz normal und sie treten in jedem Becken auf. Ganz egal, wie schön die Aquarien sind, die man im Internet so sieht. Und so wie überall, ist auch in der Aquaristik oft weniger mehr. 😉

Wenn du dich noch fragst, welches Aquarium du dir anschaffen solltest: im Beitrag Floatglas vs. Weißglas Aquarium erkläre ich die Unterschiede und worauf es wirklich ankommt.

Du möchtest auch so ein Aquascape für Anfänger einrichten oder einfach nur ein schönes, pflegeleichtes und günstiges Aquascape haben? Für alle, die gerne in einem Video sehen möchten, wie ich das Aquarium Schritt für Schritt eingerichtet habe, gibt es auf meinem YouTube Kanal ein komplettes Einrichtungsvideo.

Das Hardscape (Steine und Wurzeln), sowie die Pflanzen wurden mir von Garnelen Guemmer bereitgestellt. Wenn du sowieso vorhast Aquarienzubehör zu bestellen, dann schau dort gerne mal vorbei. Alle Produktlinks in diesem Beitrag sind Affiliate-Links. Mit einem Klick auf diese Links wirst du direkt zum jeweiligen Shop weitergeleitet. Bei Garnelen Guemmer findest du alles, was du für die Aquaristik und das Aquascaping brauchst. Mit einem Kauf über einen Affiliate-Link kannst du mich kostenlos bei meinen weiteren Projekten unterstützen. Dir entstehen dabei keine Mehrkosten. 🙂

Hinweis: In diesem Artikel befinden sich Affiliate-Links. Wenn du über diese Links einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für dich bleibt der Preis gleich. Vielen Dank für deine Unterstützung!

Fragen und Antworten

Besonders einfache Aquarienpflanzen die auch ohne eine extra CO2-Versorgung gut wachsen sind Arten wie Rotala, Ludwigia, Anubias oder auch verschiedene Farne und Moose.

Du kannst statt Soil auch Kies oder Sand verwenden, allerdings würde ich für ein gesundes Wachstum der Aquarienpflanzen immer Soil empfehlen. Besonders wenn das Aquarium ohne eine CO2-Anlage betrieben wird, sollten ihnen wenigstens Nährstoffe in Form von einem nährstoffhaltigen Bodengrund oder Flüssigdünger zur Verfügung stehen.

Die Pflegeroutine eines Aqauriums kann nicht pauschalisiert werden, da jedes Aquarium anders ist. Ich empfehle dir aber alle 1-2 Wochen mindestens ca. 25% des Wassers zu tauschen (bei Algenproblemen auch mehr) und die Pflanzen nach einem Wasserwechsel mit Nährstoffen zu versorgen z.B. mit Flüssigdüngern für die Makro- und Mikronährstoffe.