Plötzlich trübes Wasser im Aquarium? So kannst du eine Bakterienblüte effektiv beheben

Kristallklares Wasser im Aquarium ist das Ziel jedes Aquarianers. Doch was, wenn plötzlich das Wasser milchig-trüb wird, ohne dass ein offensichtlicher Grund erkennbar ist? Ist das gefährlich für die Fische? Wie bekomme ich das Wasser wieder klar?

In vielen Fällen ist eine sogenannte Bakterienblüte im Aquarium die Ursache. Und meistens ist sie gar nicht so schlimm, wie man im ersten Moment vielleicht denkt. In diesem Artikel erfährst du, warum eine Bakterienblüte auftritt, welche Ursachen sie hat, welche Maßnahmen du ergreifen kannst und wie gefährlich sie für Fische und andere Aquarienbewohner ist.

Was ist eine Bakterienblüte?

Eine Bakterienblüte im Aquarium beschreibt eine explosionsartige Vermehrung von freischwebenden Bakterien im Wasser. Diese Mikroorganismen sind für das biologische Gleichgewicht im Aquarium essenziell, können sich aber unter bestimmten Bedingungen massenhaft ausbreiten, was zu einer sichtbaren Trübung führt. Das Wasser erscheint milchig-weiß, und in schweren Fällen kann dies den Sauerstoffgehalt im Becken beeinflussen.

Bakterienblüten treten häufig in frisch eingerichteten Aquarien auf, können aber auch in etablierten Becken durch eine plötzliche Änderung der Wasserwerte im Aquarium ausgelöst werden.

Bakterien sind essenziell für den Stickstoffkreislauf im Aquarium. Sie helfen beim Abbau von Fischkot, Futterresten und abgestorbenen Pflanzenteilen. Wenn jedoch plötzlich zu viele dieser Bakterien auftreten, kommt es zu einer sichtbaren Trübung, da sich die Bakterien im Freiwasser ansammeln.

Aquarium in der Einfahrphase mit milchig-trübem Wasser durch eine Bakterienblüte, zwei Wochen nach der Einrichtung.
Eine Bakterienblüte während der Einfahrphase eines Aquariums – ca. 2 Wochen nach der Einrichtung.

Algenblüte oder Bakterienblüte?

Eine Bakterienblüte im Aquarium kann leicht mit einer Algenblüte verwechselt werden, da beide eine sichtbare Trübung des Wassers verursachen. Doch es gibt einige klare Unterschiede:

  • Bakterienblüte: Wasser ist milchig-weiß oder leicht grau. Die Trübung wird durch eine massive Vermehrung freischwebender Bakterien verursacht.
  • Algenblüte: Wasser erscheint grünlich. Ursache ist eine starke Vermehrung von Schwebealgen, oft bedingt durch zu viel Licht und eine hohe Nährstoffkonzentration.

Testmethode: Eine einfache Möglichkeit, um herauszufinden, ob es sich um eine Bakterienblüte oder eine Algenblüte handelt, ist ein Lichttest. Fülle eine kleine Menge Aquarienwasser in ein durchsichtiges Glas und halte es gegen eine Lichtquelle. Erscheint das Wasser grünlich, handelt es sich um eine Algenblüte. Ist das Wasser rein milchig oder trüb, spricht das für eine Bakterienblüte.

Maßnahmen: Während eine Bakterienblüte meist von selbst verschwindet oder mit gezielten Maßnahmen bekämpft werden kann, ist eine Algenblüte oft hartnäckiger und erfordert eine Reduzierung der Beleuchtungsdauer sowie eine Optimierung der Wasserwerte.

Ursachen einer Bakterienblüte im Aquarium

  • Frisch eingerichtete Aquarien (Einfahrphase)
    In neu eingerichteten Aquarien ist das biologische Gleichgewicht noch instabil. Es dauert in der Regel mehrere Wochen bis sich das Gleichgewicht im Aquarium stabilisiert hat. Oft tritt eine Bakterienblüte in der Einfahrphase auf, wenn mit dem Animpfen von Bakterien übertrieben wurde und zu viele Bakterien vorhanden sind. Da diese Bakterien in einem neuen Aquarium noch nicht genügend Nahrung finden, sterben sie ab und werden dadurch zur Nahrung von anderen Bakterien. Dies führt dazu dass sich diese Bakterien rasant vermehren und so ein Überschuss an Bakterien vorhanden ist.

  • Übermäßige Fütterung
    Futterreste zerfallen und setzen Nährstoffe frei, die das Bakterienwachstum anregen. Besonders proteinhaltige Futtersorten können zur Bildung von Ammoniak und Nitrit führen, was das biologische Gleichgewicht stören kann.

  • Unzureichende Filterleistung, schmutziger Filter oder falsche Filtermedien
    Ein schwacher oder zugesetzter Filter kann organische Abfälle nicht effektiv abbauen. Filtermedien können sich mit der Zeit zusetzen und sollten regelmäßig gereinigt werden. Eine zu starke Reinigung des Filters kann jedoch auch schädlich sein, da dabei die nützlichen Bakterienkulturen zerstört werden. Deshalb den Filter am besten nie komplett reinigen, damit immer eine gewisse Anzahl an nützlichen Bakterien im Aquarium vorhanden sind. Zudem könnte es sein dass einfach die falschen Filtermedien verwendet werden. Bakterien brauchen zum Ansiedeln eine große Besiedlungsfläche. Besonders geeignet sind hier Bio-Filtermedien wie z.B. Seachem Matrix . Bestenfalls bestückt man den Filter also nicht nur mit Filterschwämmen sondern auch mit so einem sehr porösem Filtermedium, das die perfekte Besiedlungsfläche für Bakterien bietet.
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  • Abgestorbene Pflanzenreste oder tote Tiere
    Abgestorbene Organismen setzen hohe Mengen an Nährstoffen frei, die Bakterien als Nahrung nutzen. Eine regelmäßige Kontrolle, vor allem an im Hinteren Bereich des Aquarium, wo man abgestorbene Pflanzenteile und tote Fische vielleicht nicht direkt sieht, hilft, diese frühzeitig zu entfernen.

  • Ungleichgewicht der Wasserwerte und eine zu hohe Temperatur
    Plötzliche Änderungen der Wasserwerte können eine Bakterienblüte auslösen. Besonders häufig tritt dies nach einem zu großen Wasserwechsel oder der Verwendung von Medikamenten auf. Chemikalien wie Chlor oder Kupfer können das Wachstum bestimmter Bakterien hemmen und das ökologische Gleichgewicht stören. Außerdem kann eine zu hohe Temperatur eine rasante Vermehrung von Bakterien begünstigen, da sie sich bei einer höheren Temperatur schneller vermehren.

  • Zu hoher Fischbesatz
    Ein zu dicht besetztes Aquarium produziert mehr organische Abfälle, als das Filtersystem bewältigen kann. Dadurch steigen die Nährstoffwerte an, was die Vermehrung von Bakterien ebenfalls fördert.

Symptome einer Bakterienblüte

  • Milchig-trübes Wasser
  • Sauerstoffmangel (Fische schnappen nach Luft)
  • Unwohlsein der Fische (Unruhe, schnelle Atmung, Verstecken)

Es müssen nicht alle Symptome zusammen auftreten, meistens zeigen die Fische anfangs gar kein ungewöhnliches Verhalten und im Aquarium entwickelt sich nur trübes und milchiges Wasser. Im schlimmsten Fall kann es allerdings auch für die Fische und andere Aquarienbewohner gefährlich werden.

Bei einer Bakterienblüte verbraucht nämlich durch die große Anzahl an Organismen im Freiwasser Sauerstoff, was bei Aquarientieren zu einem Sauerstoffmangel führen kann. Vor allem wenn wenig oder kaum Pflanzen vorhanden sind, oder der Filter viel zu klein für das Beckenvolumen ist.

Wann sollte man eingreifen?

Nicht jede Bakterienblüte erfordert sofortiges Handeln. In den meisten Fällen reguliert sich das Problem von selbst, vor allem wenn es sich um eine Bakterienblüte in der Einfahrphase handelt. Wenn die Trübung jedoch länger als zwei Wochen anhält, sich keine Besserung zeigt oder die Fische bzw. andere Aquarientiere ein auffälliges Verhalten zeigen, sollten Maßnahmen ergriffen werden.

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Etwa 3 Wochen nach der Bakterienblüte war sie vollständig verschwunden und das Wasser im Aquarium wieder glasklar.

Bakterienblüte entfernen – die besten Maßnahmen gegen eine Bakterienblüte und trübes, milchiges Wasser

Um eine Trübung und eine Bakterienblüte zu beseitigen helfen die nachfolgenden Schritte. Dabei ist zu beachten, dass die Möglichen Ursachen (siehe oben) beseitigt werden. Grundsätzlich kann man sagen dass auf 3 wichtige Dinge gedacht werden sollte, um eine Bakterienblüte zu entfernen:

  • Nährstoffüberschuss reduzieren
  • Genügend Besiedlungsfläche für Bakterien bieten
  • Schnelle Reduzierung durch Wasserwechsel

Und genauer gesagt, kann das folgendermaßen erreicht werden:

  • Fütterung reduzieren – Weniger Fütterung minimiert organische Abfälle im Wasser. Einmal am Tag eine kleine Portion, sodass es innerhalb 2 Minuten komplett gefressen wurde, reicht den meisten Fischen vollkommen aus.
  • Regelmäßige Wasserwechsel durchführen – Reduziert Schadstoffe im Wasser und entfernt eine überschüssige Bakterienkultur im Freiwasser. Bei einer Bakterienblüte auch großzügige Wasserwechsel von 80 %.
  • Aquarienfilter richtig reinigen & bestücken – Filtermedien am besten mit altem Aquarienwasser ausspülen und nicht mit Leitungswasser, da das Chlor im Leitungswasser nützliche Bakterien abtötet. Nutze poröse Bio-Filtermedien wie Seachem Matrix, um den Bakterien eine bessere Besiedlungsfläche zu bieten.
  • Einsatz eines UV-C-Wasserklärer  – Diese Geräte töten freischwebende Bakterien und klären das Wasser effektiv.
  • Aquarium gut belüften – Eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr durch eine Sprudelpumpe oder einen etwas höher positionierten Filterauslauf hilft gegen Sauerstoffmangel im Aquarium.
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Vorbeugung einer Bakterienblüte

Um eine Bakterienblüte in Zukunft zu vermeiden, sollten folgende Dinge beachtet werden:

  • Mäßig füttern und Futterreste entfernen (zu viel Futter und Futter das liegen bleibt ist immer eine Belastung für die Wasserqualität)
  • Regelmäßig Wasserwechsel durchführen (überschüssige Nährstoffe werden somit aus dem Aquarium entfernt)
  • Richtigen Aquarienfilter wählen (je nach Besatzstärke sollte das Beckenvolumen ca. 3x pro Stunden umgewälzt werden und der Filter sollte richtig bestückt sein)
  • Pflanzenreste entfernen und Bodengrund sauber halten (abgestorbene Pflanzenreste entfernen und Bodengrund oberflächlich absaugen)
  • Langsam und vorsichtig neue Tiere einsetzen (nicht zu viele Tiere auf einmal einsetzen. Das erhöht nämlich die Belastung im Aquarium und kann das Gleichgewicht stören)
  • Aquarium nicht plötzlich zu stark beleuchten (eine plötzliche zu starke Beleuchtung kann dazu führen, dass sich Bakterien rasant vermehren)

Unterschied zwischen einer Bakterienblüte und anderen Trübungen im Wasser

Neben einer Bakterienblüte die meistens eine milchig-weiße Trübung aufweist, gibt es noch andere Trübungen im Aquarium die Auftreten können. Um sie nicht zu verwechseln hier mal eine kleine Auflistung, welche Trübungen noch auftreten können.

Grünliche Trübung → Hinweis auf eine Algenblüte, die durch zu viel Licht und Nährstoffe entsteht.

Bräunliche Trübung → Kann durch Huminstoffe aus Wurzeln oder Blättern verursacht werden und ist meist unbedenklich.

Schwebeteilchen im Wasser → Oft durch aufgewühlten Bodengrund oder unzureichende Filterung.

Fragen und Antworten

Meistens nicht, solange genug Sauerstoff vorhanden ist und die Fische kein auffälliges Verhalten zeigen.

Normalerweise 1 – 2 Wochen, spätestens nach 2 Wochen sollte die Trübung verschwunden, oder erheblich zurück gegangen sein.

Während einer Bakterienblüte im Aquarium empfiehlt es sich, alle 2–3 Tage einen Wasserwechsel von ca. 50 % durchzuführen, um überschüssige Bakterien und Nährstoffe im Freiwasser zu entfernen. Bei einer sehr starken Trübung können auch bis zu 80 % vom Wasser getauscht werden. Wichtig ist, dass das biologische Gleichgewicht nicht gestört wird – daher den Filter nicht übermäßig reinigen und auf eine große Besiedlungsfläche für essentielle Bakterien achten.

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