Algen im Aquarium sind ein häufiges Problem, das viele Aquarianer kennen. Sie gehören zu den häufigsten Herausforderungen, denen sich Aquarienbesitzer stellen müssen. Sie sind nicht nur unansehnlich, sondern können bei starkem Wachstum auch die Gesundheit deiner Fische und Pflanzen gefährden. Zum Glück gibt es eine Vielzahl von Algenfressern, die dich dabei unterstützen können, dein Aquarium sauber und algenfrei zu halten.
In diesem Blogpost stelle ich dir die 7 besten Algenfresser für dein Aquarium vor – von Garnelen über Fische bis hin zu Schnecken. Mit diesen Helfern sorgst du für ein gesundes und algenfreies Aquarium!
Warum Algenfresser im Aquarium wichtig sind
Algen entstehen durch ein Ungleichgewicht von Licht, Nährstoffen und CO2. In kleinen Mengen sind sie harmlos und sogar nützlich, da sie – wie andere Pflanzen auch – Sauerstoff produzieren. Zudem dienen sie vielen Tieren als Nahrungsquelle. Doch wenn Algen außer Kontrolle geraten, können sie Pflanzen überwuchern und deren Wachstum hemmen, Scheiben und Dekorationen verunreinigen und das Wasser belasten. Außerdem sehen sie oft einfach nicht schön aus.
Hier kommen Algenfresser ins Spiel: Sie entfernen Algen auf natürliche Weise und helfen, dein Aquarium sauber und optisch ansprechend zu halten. Dennoch sollten diese Tiere nicht nur als „Problemlöser“ angeschafft werden, sondern als Teil eines ausgewogenen Ökosystems. Um ein Algenproblem langfristig in den Griff zu bekommen, ist es entscheidend, die zugrunde liegenden Ursachen zu bekämpfen.
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Das sind die besten Algenfresser für dein Aquarium
Amanogarnele (Caridina multidentata)
Die Amanogarnele ist eine der beliebtesten Garnelenarten in der Aquaristik und wird wegen ihrer Effektivität im Kampf gegen Algen geschätzt. Sie wurde durch den bekannten Aquascaper Takashi Amano bekannt, der sie gezielt zur Bekämpfung von Fadenalgen und weichem Aufwuchs einsetzte. Amanogarnelen sollten idealerweise in Gruppen gehalten werden, um ihr volles Potenzial zu entfalten.
Neben Algen fressen sie auch abgestorbene Pflanzenteile und Futterreste, was zur allgemeinen Sauberkeit im Aquarium beiträgt. Interessant ist, dass sich Amanogarnelen nur in Brackwasser vermehren, was sie daran hindert, im Süßwasseraquarium zur Plage zu werden. Sie sind zudem robuste und pflegeleichte Tiere, die mit einer Vielzahl von Aquarienbewohnern harmonieren. Da sie um einiges größer werden als z.B. Zwerggarnelen und sehr schwimmfreudig sein können würde ich die Haltung ab einem Beckenvolumen von ca. 60 Litern empfehlen. Amanogarnelen können bis zu 8 Jahre alt werden.
Vorteile:
- Frisst Fadenalgen, weiche Beläge und abgestorbene Pflanzenreste.
- Verträglich mit den meisten Aquarienbewohnern.
- Pflegeleicht und robust.
Anforderungen:
- Wasserwerte: pH 6,0–7,5; Temperatur 20–26 °C.
- Versteckmöglichkeiten wie Moos, Wurzeln oder Steine.
- Sie benötigen ein gut eingefahrenes Aquarium mit stabilen Wasserwerten.

Siamesische Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus)
Die Siamesische Rüsselbarbe gehört zu den effektivsten Fischen im Kampf gegen Algen. Sie ist besonders bekannt für ihre Fähigkeit, hartnäckige Algenarten wie Pinselalgen zu fressen, die von vielen anderen Algenfressern gemieden werden. Mit einer Länge von bis zu 15 Zentimetern benötigt sie jedoch ausreichend Platz und sollte in Aquarien mit mindestens 200 Litern gehalten werden.
Siamesische Rüsselbarben sind gesellige Tiere und sehr schwimmfreudig, die sich in Gruppen am wohlsten fühlen, was auch ihr Verhalten positiv beeinflusst. Sie sind äußerst aktiv und verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, Algen und Aufwuchs von Pflanzen, Steinen und Dekorationen abzuweiden. Neben ihrer nützlichen Funktion als Algenfresser sind sie auch optisch ansprechend und bringen Leben in das Aquarium. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass das Becken genügend Versteckmöglichkeiten bietet, um den Fischen Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.
Vorteile:
- Frisst auch Pinselalgen die von anderen Tieren eher gemieden werden.
- Sehr aktiv und fleißig.
Anforderungen:
- Aquariumgröße: Mindestens 200Liter, da sie bis zu 15 cm groß werden können.
- Gruppenhaltung: Mindestens 5 Exemplare, da sie gesellige Tiere sind.
- Wasserwerte: pH 6,0–7,5; Temperatur 24–26 °C.

Ohrgitterharnischwels (Otocinclus)
Ohrgitter-Harnischwelse, oft als „Otos“ bezeichnet, sind friedliche und effektive Algenfresser, die sich hervorragend für kleinere Becken oder Nano-Aquarien eignen. Diese kleinen Saugwelse sind Spezialisten für weiche Algenbeläge und Biofilm, den sie kontinuierlich von Pflanzen, Dekorationen und Scheiben abweiden. Mit einer Größe von maximal 5 Zentimetern werden sie nicht besonders groß und sind daher auch ideal für kleinere Becken geeignet. Otocinclus-Welse sind sehr soziale Tiere, die in Gruppen von mindestens sechs Exemplaren gehalten werden sollten, um ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.
Sie bevorzugen ein gut eingefahrenes Aquarium, da sie empfindlich auf unzureichende Wasserqualität oder plötzliche Veränderungen reagieren. Neben Algen benötigen sie gelegentlich pflanzliche Ergänzungsfuttermittel wie Spirulina-Tabs, um genügend Futter zu finden. Ihr friedliches Wesen macht sie zu hervorragenden Mitbewohnern, die sich mit Garnelen und kleinen Fischen gut vertragen. In neu eingefahren Aquarien finden diese Welse leider oft nicht genügend Futter in Form von Biofilm oder Algen. Hier müsste man sie extra mit Futtertabletten zufüttern oder warten, bis sich erster Biofilm und Algen im Aquarium gebildet haben.
Vorteile:
- Hervorragend für Nano-Aquarien geeignet.
- Verträglich mit Garnelen und kleinen Fischen.
Anforderungen:
- Gruppenhaltung: Mindestens 6 Tiere.
- Wasserwerte: pH 6,0–7,5; Temperatur 22–26 °C – nicht zu warm halten.
- Sie benötigen ein gut eingefahrenes Aquarium mit Biofilm als Nahrungsgrundlage.

Antennenwels (Ancistrus)
Der Antennenwels ist ein Klassiker unter den Algenfressern und wohl einer der bekanntesten Welsen bzw. Algenfressern. Diese robusten und pflegeleichten Tiere sind besonders beliebt, da sie sowohl weiche als auch härtere Algenbeläge zuverlässig entfernen. Antennenwelse verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, Scheiben, Wurzeln und Steine zu reinigen. Sie sind vor allem für ihre markanten „Antennen“ bekannt, die bei Männlichen Tieren im Alter wachsen und ihnen ein charakteristisches Aussehen verleihen. Mit einer maximalen Größe von etwa 15 Zentimetern benötigen sie ein Aquarium mit mindestens 120 Litern Fassungsvermögen.
Besonders wichtig ist, dass Holz im Becken vorhanden ist, da sie dieses sowohl als Rückzugsort als auch zur Unterstützung ihrer Verdauung benötigen. Antennenwelse sind zudem leicht zu züchten, was sie für Züchter interessant macht. Sie sind friedlich und kommen mit einer Vielzahl von Aquarienbewohnern gut zurecht, wodurch sie in fast jedem Becken eine Bereicherung darstellen. Männliche Tiere können mit zunehmendem Alter untereinander sehr territorial sein, weshalb bei kleineren Aquarien mit ca. 120 Litern immer nur ein Tier gehalten werden sollte.
Vorteile:
- Entfernt sowohl weiche als auch härtere Algenbeläge.
- Leicht zu halten und vermehrt sich problemlos.
Anforderungen:
- Aquariumgröße: Mindestens 120Liter.
- Wasserwerte: pH 6,0–7,5; Temperatur 22–27 °C.
- Holz als Nahrung und Versteck ist essenziell.

Spitzmaulkärpfling bzw. Black Molly (Poecilia sphenops)
Der Black Molly ist nicht nur wegen seiner eleganten, tiefschwarzen Färbung ein beliebter Zierfisch, sondern auch ein nützlicher Algenfresser. Diese lebhaften Fische bevorzugen weiche Algenbeläge, die sich auf Pflanzen, Steinen und Scheiben absetzen, und tragen so zur Sauberkeit des Aquariums bei. Black Mollys sind sehr robust und eignen sich auch für Aquaristik-Einsteiger, da sie leicht zu halten sind und mit einer großen Spanne an Wasserwerten zurecht kommen. Ein Becken mit mindestens 80 Litern ist jedoch erforderlich, da sie aktiv schwimmen und viel Platz benötigen. Neben Algen nehmen sie auch gerne pflanzliches Futter wie Spirulina-Tabs oder blanchiertes Gemüse an, was ihre Ernährung ergänzt und sie gesund hält.
Interessant ist, dass Black Mollys sowohl in Süß- als auch in leicht brackigem Wasser gehalten werden können, was sie zu einer vielseitigen Wahl macht. Sie sind friedlich und können mit vielen anderen Arten vergesellschaftet werden, was sie zu einer beliebten Wahl für ein Gesellschaftsaquarium machen.
Vorteile:
- Hilft effektiv bei der Bekämpfung weicher Algen.
- Robust und friedlich.
Anforderungen:
- Aquariumgröße: Mindestens 80 Liter.
- Wasserwerte: pH 7,0–8,5; Temperatur 22–28 °C.
- Sie benötigen pflanzliches Futter als Ergänzung, wie Spirulina oder Algenblätter.
Zwerggarnelen (Neocaridina und Caridina)
Zwerggarnelen wie Red Cherry (Neocaridina) und Crystal Red (Caridina) sind nicht nur farbenfrohe Hingucker, sondern auch äußerst fleißige Helfer im Aquarium. Diese kleinen Garnelen ernähren sich von Mikroalgen, Biofilm und Futterresten, was sie zu idealen Algenfressern für Nano-Aquarien und kleinere Becken macht. Neocaridina sind besonders pflegeleicht und robust, wodurch sie sich auch für Anfänger eignen. Caridina hingegen stellen etwas höhere Anforderungen an die Wasserqualität und benötigen oft weicheres Wasser mit stabilen Werten. Beide Arten sollten in Gruppen gehalten werden, da sie sehr soziale Tiere sind.
Ein gut eingefahrenes Aquarium mit ausreichendem Biofilm ist für ihr Wohlbefinden essenziell. Zwerggarnelen tragen nicht nur zur Algenkontrolle bei, sondern fördern auch das biologische Gleichgewicht im Becken, indem sie organische Abfälle abbauen. Mit ihren leuchtenden Farben bringen sie zusätzlich optische Akzente ins Aquarium.
Vorteile:
- Entfernen weiche Algenbeläge zuverlässig.
- Einfache Haltung und Vermehrung.
Anforderungen:
- Wasserwerte:
- Neocaridina: pH 6,5–8,0; Temperatur 18–28 °C.
- Caridina: pH 6,0–7,5; Temperatur 20–26 °C.
- Ein gut eingefahrenes Aquarium mit Biofilm ist notwendig.

Rennschnecken (Neritina)
Rennschnecken sind eine der besten Schneckenarten gegen Algen und eine ideale Wahl für alle, die eine optisch ansprechende und effektive Lösung suchen. Diese Schnecken sind besonders bekannt für ihre Fähigkeit, Punktalgen von Scheiben, Steinen und Dekorationen gründlich zu entfernen. Mit ihren dekorativen Gehäusen, die oft mit einzigartigen Mustern versehen sind, sind sie außerdem ein echter Hingucker im Aquarium.
Rennschnecken können sich nicht im Süßwasser vermehren, was verhindert, dass sie zur Plage werden. Sie sind robust und können in einer Vielzahl von Wasserwerten leben, bevorzugen jedoch härteres Wasser, um ihr Gehäuse gesund zu halten. Diese Schnecken sind friedlich und können problemlos mit Garnelen, Welsen und kleinen Fischen vergesellschaftet werden. Achte darauf, dass dein Aquarium abgedeckt ist, da Rennschnecken dazu neigen, gelegentlich herauszuklettern.
Vorteile:
- Sehr effizient bei der Entfernung von Punktalgen.
- Vermehren sich nicht im Süßwasser.
Anforderungen:
- Wasserwerte: pH 7,0–8,5; Temperatur 22–28 °C.
- Hartes Wasser ist wichtig, um das Schneckenhaus zu erhalten.

Wie du den richtigen Algenfresser auswählst
Die Wahl des richtigen Algenfressers hängt von verschiedenen Faktoren ab, die du sorgfältig berücksichtigen solltest. Unterschiedliche Algenfresser spezialisieren sich auf verschiedene Algenarten, weshalb es oft sinnvoll ist, mehrere Arten zu kombinieren, um ein breites Spektrum an Algen effektiv zu bekämpfen. Zudem spielt die Größe deines Aquariums eine wichtige Rolle: Achte darauf, dass der Platzbedarf der Algenfresser zu deinem Becken passt, damit sie ausreichend Raum zur Verfügung haben. Ebenso ist die Vergesellschaftung ein entscheidender Faktor. Stelle sicher, dass die Algenfresser mit den vorhandenen Aquarienbewohnern harmonieren, um Konflikte und Stress im Becken zu vermeiden. Eine durchdachte Planung sorgt dafür, dass dein Aquarium sowohl algenfrei als auch ein angenehmer Lebensraum für alle Bewohner bleibt.
Fazit
Die 7 besten Algenfresser für dein Aquarium helfen dir, dich bei Algenproblemen in deinem Aquarium effektiv zu unterstützen. Ob Amanogarnelen, Ohrgitter-Harnischwelse oder Black Mollys – jede dieser Arten bringt einzigartige Vorteile mit. Kombiniert mit einer guten Aquarienpflege, ausgewogener Beleuchtung und Nährstoffkontrolle wirst du langfristig Freude an deinem Becken haben.
Hast du bereits einen dieser Algenfresser in deinem Aquarium oder Aquascape gehalten? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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