Weißflossen-Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi / rosaceus White Fin) – Haltung und Steckbrief

Schwarm Weißflossen-Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi White Fin) in einem bepflanzten Aquarium mit roten Lotusblättern im Hintergrund
Schwarm Weißflossen Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi White Fin) im Aquascape.

Der Weißflossen-Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi / rosaceus „White Fin“), auch oft als Rosensalmler bezeichnet, ist ein beliebter und interessanter Schwarmfischen aus Südamerika. Mit seinem rosafarbenen, hochrückigen Körper und den markanten weißen Flossensäumen ist er ein super Zierfisch für etwas größere Gesellschaftsaquarien.

In diesem Steckbrief erfährst du alles über die Haltung, ideale Wasserwerte, Vergesellschaftung und Zucht dieses friedlichen Salmlers.

Steckbrief – Weißflossen-Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi / rosaceus White Fin)

MerkmalBeschreibung
Deutscher NameWeißflossen-Schmucksalmler
Wissenschaftlicher NameHyphessobrycon bentosi / rosaceus „White Fin“
FamilieSalmler (Characidae)
HerkunftSüdamerika, insbesondere das Amazonasgebiet, Guyana und Suriname. In freier Wildbahn lebt der Fisch in langsam fließenden, dicht bewachsenen Gewässern mit weichem, leicht saurem Wasser.
GrößeEtwa 4–5 cm
LebenserwartungDurchschnittlich 3–5 Jahre, bei optimalen Bedingungen auch länger.
Farbe & AussehenRosafarbener, hochrückiger Körper mit weißen Flossensäumen, Männchen mit langen, ausgezogenen Flossen und etwas schlanker und länger als die Weibchen.
SozialverhaltenFriedlicher, aber aktiv und mit interessantem Imponierverhalten; kleine Revierkämpfe möglich.
HaltungRelativ einfach, Aquarien sollten über eine Bepflanzung, aber auch genügend Schwimmraum verfügen
GruppengrößeMindestens 10 Tiere, um das natürliche Verhalten zu fördern und Stress zu vermeiden.
BeckengrößeAb 100 Liter, optimal sind Becken ab 80–100 cm Kantenlänge.
BeckenregionMittlere Wasserzonen
FutterAllesfresser, der nicht sehr wählerisch bei der Futterwahl ist. Nimmt Flocken-, Granulat-, Frost- und Lebendfutter. Besonders Artemia, Daphnien und Mückenlarven fördern die Färbung.
ZuchtFreilaicher ohne Brutpflege. Weiches, leicht saures Wasser (ca. 26–28 °C) und feinfiedrige Pflanzen oder Laichgitter im Zuchtbecken sind ideal. Eltern nach dem Ablaichen entfernen.
WasserwerteGH 5–20, KH 0 bis 8, pH 6,0–7,5, Temperatur 24–28 °C
Schwierigkeitsgradfür Anfänger geeignet

Herkunft und Lebensraum

Der Weißflossen-Schmucksalmler stammt aus den tropischen Gewässern Südamerikas. In den Flussläufen des Amazonasbeckens sowie in Guyana und Suriname findet man ihn in ruhigeren Nebenarmen, wo das Wasser meist weich und leicht sauer ist. Dort schwimmen die Tiere zwischen dichter Vegetation und Wurzeln, oft über dunklem Bodengrund.

Aussehen und Geschlechtsunterschiede

Im Gegensatz zu vielen anderen kleinen Salmlerarten ist der Weißflossen-Schmucksalmler wie die meisten Arten der Gattung Hyphessobrycon deutlich hochrückiger gebaut. Dadurch wirkt er im Aquarium kräftiger und lässt sich auch gut mit etwas größeren Fischen vergesellschaften.

Sein Körper schimmert in zarten Rosatönen, die unter gedämpftem Licht besonders intensiv leuchten. Die weißen Flossensäume machen ihn zu einem echten Hingucker. Männchen zeigen zudem lange, elegant ausgezogene Flossen, die beim Imponieren oder Balzen eindrucksvoll zur Geltung kommen.

Nahaufnahme eines Weißflossen-Schmucksalmler-Männchens im bepflanzten Süßwasseraquarium
Männlicher Weißflossen-Schmucksalmler – gut zu erkennen an der lang ausgezogenen Rückenflosse und dem länglicheren Körperbau.

Haltung im Aquarium

Der Weißflossen-Schmucksalmler ist einer der schönsten südamerikanischen Schwarmfische für Aquarien ab 100 Litern.

Ein Aquarium ab 100 Litern ist für den Weißflossen-Schmucksalmler bereits ausreichend, da er ausreichend Schwimmraum und Platz für Reviere benötigt. Als typischer Schwarmfisch sollte er in Gruppen von mindestens 10 Tieren gehalten werden.

Ein sehr schönes Beispiel für eine passende Beckengestaltung findest du in meinem Beitrag zum 126L Aquascape für Anfänger, wo Weißflossen-Schmucksalmler in einem harmonischen Layout mit üppiger Bepflanzung vorgestellt werden.

Optimale Wasserwerte für Weißflossen-Schmucksalmler

Die Fische bevorzugen Temperaturen zwischen 24 und 28 °C. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein (6,0–7,5), die Gesamthärte zwischen 5 und 20 °dGH. Zwar sind sie recht anpassungsfähig, stabile Bedingungen fördern jedoch Gesundheit und Farbenpracht.

Einrichtung des Aquariums

Der Weißflossen-Schmucksalmler fühlt sich in einem naturnah eingerichteten Aquarium besonders wohl. Eine dichte Randbepflanzung vermittelt Sicherheit und Nachbildung seines natürlichen Lebensraums, während in der Beckenmitte genügend freier Schwimmraum bleiben sollte, damit der Schwarm sein typisches Verhalten zeigen kann. Ideal sind feinfiedrige Pflanzen wie Limnophila, Myriophyllum oder Cabomba, kombiniert mit größeren Blattformen wie Echinodorus oder Nymphaea lotus.

Mit Wurzeln, Steinen und etwas Laub lassen sich kleine Strukturen und Reviergrenzen schaffen. Perfekt, damit sich die Männchen beim Imponieren präsentieren können, ohne sich gegenseitig zu bedrängen. Schwimmpflanzen sorgen für leicht gedämpftes Licht, das die Farben der Fische intensiver wirken lässt. Ein dunkler Bodengrund und eine sanfte Filterströmung runden das Gesamtbild ab und sorgen für ein ruhiges, natürliches Layout.

  • Dichte Randbepflanzung, aber genügend Freiraum in der Mitte
  • Wurzeln und Steine als Versteckmöglichkeiten und Sichtschutz
  • Schwimmpflanzen für schattige Zonen
  • Dunkler Bodengrund für intensive Farben
  • Sanfte Filterströmung
Männchen und Weibchen des Weißflossen-Schmucksalmlers (Hyphessobrycon bentosi White Fin) im bepflanzten Süßwasseraquarium.
Links Männchen und rechts Weibchen des Weißflossen Schmucksalmlers – im Gegensatz zum Männchen haben die Weibchen ein eher rundlichen, fülligeren Körperbau und abgerundete Flossen.

Verhalten und Vergesellschaftung

Der Weißflossen-Schmucksalmler ist grundsätzlich friedlich, zeigt aber ein spannendes Sozialverhalten. Das Verhalten der Männchen ist besonders faszinierend: Sie zeigen ein ausgeprägtes Imponierverhalten, stellen ihre langen Flossen auf und umkreisen sich gegenseitig in kleinen „Kämpfen“. Diese Revierduelle sind völlig harmlos, aber ein echtes Schauspiel im Aquarium. Die Fische stehen gerne in kleinen Bereichen des Beckens, die sie als Reviere betrachten, daher sollte genügend Platz vorhanden sein, damit sie sich aus dem Weg gehen können.

Da die Art hochrückig und etwas kräftiger ist, kann sie gut mit mittelgroßen, friedlichen Fischen vergesellschaftet werden. Gut geeignet sind andere Salmler (z. B. der Blauer Neon, Glühlichtsalmler oder Roter von Rio Salmler), Panzerwelse (Corydoras), Harnischwelse und Zwergbuntbarsche. Auch mit größeren Buntbarschen wie Skalaren, Maronibuntbarschen oder Erdfressern (Geophagus) kann der Schmucksalmler problemlos vergesellschaftet werden.

Ich selbst halte Weißflossen-Schmucksalmler gemeinsam mit Blauen Neons. Als ich die beiden Arten zum ersten Mal zusammengeführt habe, waren die Neons allerdings noch sehr klein, frisch aus der Zoohandlung. Beim Einsetzen haben die Schmucksalmler kurz nach den kleinen Neons geschnappt und sind ihnen neugierig hinterhergeschwommen. Es kam zu keinem Verlust, aber man hat deutlich gemerkt, dass die Größenverhältnisse anfangs eine Rolle spielten. Daher empfehle ich, bei der Vergesellschaftung darauf zu achten, entweder etwas größere Neons oder noch junge Weißflossen-Schmucksalmler zu wählen. So kann man sicherstellen, dass kein Jagd- oder Futtertrieb ausgelöst wird und das Zusammenleben von Anfang an harmonisch verläuft.

Wichtig: Nicht geeignet sind sehr kleine Fischarten wie Boraras oder Moskito-Bärblinge, diese könnten als Beute wahrgenommen werden.

Intensiv gefärbtes Männchen des Weißflossen-Schmucksalmlers mit langen ausgezogenen Flossen im Aquarium
Intensiv gefärbtes Männchen des Weißflossen-Schmucksalmlers.

Ernährung und Futter

Der Weißflossen-Schmucksalmler ist ein Allesfresser und geht problemlos an handelsübliches Fischfutter. Hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter eignet sich als Basis, während Frost- und Lebendfutter (Artemia, Daphnien, Mückenlarven) für Farbintensität und Vitalität sorgen und regelmäßig gefüttert werden sollte.

Zucht

Als Freilaicher betreiben Weißflossen-Schmucksalmler keine Brutpflege. Für die Zucht eignet sich ein separates Becken mit feinfiedrigen Pflanzen oder Laichgitter und weichem, leicht saurem Wasser (26–28 °C). Die Eltern sollten nach dem Ablaichen entfernt werden, da sie ihre Eier fressen. Nach 24–36 Stunden schlüpfen die Larven und werden anfangs mit Infusorien, später mit Artemia-Nauplien gefüttert.

Häufige Probleme

Blasse Farben: zu helles Licht oder Stress (meistens direkt nach dem Einsetzen). Beim Einsetzen das Licht ausschalten um die Fische zu beruhigen. Für genügend Schutz sorgen (Wasserpflanzen, Steine, Wurzlen), damit sich die Tiere sicher fühlen und zurückziehen können.

Scheues Verhalten: kann bei zu kleinen Gruppen auftreten. Hier hilft die Schwarmgröße aufzustocken, sowie für mehr Schutzzonen im Aquarium zu sorgen.

Flossenverletzungen: durch zu kleine Becken oder aggressive Mitbewohner, die evtl. an Flossen knappern. Nicht mit flossenknabbernden Fischen wie Sumatrabarben vergesellschaften und für ein ausreichend großes Becken sorgen.

Fazit

Der Weißflossen-Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi / rosaceus White Fin) ist ein faszinierender, friedlicher Schwarmfisch mit aktivem und interessantem Sozialverhalten Seine weißen Flossen, die hochrückige Körperform und das charakteristische Imponierverhalten machen ihn zu einem Highlight in jedem Aquarium ab 100 Litern. Eine ideale Ergänzung in einem Südamerika-Aquarium oder auch in einem klassischen Gesellschaftsaquarium.

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Fragen und Antworten

Schmucksalmler gehören zu den Schwarmfischen. Ein Schwarm sollte daher mindestens aus 10 Tieren bestehen. Mehr sind natürlich immer besser. In der Gruppe fühlen sie sich wohler und zeigen ein tolles, spannendes Verhalten.

Mit größeren Garnelenarten (z. B. Amanogarnelen) ist die Vergesellschaftung kein Problem, kleine Zwerggarnelen werden jedoch oft gefressen.

Das ist normales Imponierverhalten. Die Männchen zeigen kleine Revierkämpfe, bei denen sie sich präsentieren. Diese Kämpfe sind völlig harmlos und zeigen ein natürliches Verhalten.

Andere friedliche Salmler, Panzerwelse, Harnischwelse oder Zwergbuntbarsche. Vermeide jedoch sehr kleine Arten wie Boraras oder Moskito-Bärblinge.

Ein dunkler Bodengrund, gedämpftes Licht, abwechslungsreiche Ernährung (z. B. Artemia, Mückenlarven) und stabile Wasserwerte fördern die Farben.

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