Seitenansicht eines Aquascape-Bodengrundaufbaus mit Lava-Granulat als Unterbau, Soil und feinem Soil-Powder im Querschnitt.

Welcher Aquarium Bodengrund ist der Richtige?

Seitenansicht eines Aquascape-Bodengrundaufbaus mit Lava-Granulat als Unterbau, Soil und feinem Soil-Powder.
Bodengrundaufbau im Aquascape: unten Lava-Granulat, darüber Soil und oben feiner Soil-Powder.

Die Basis für ein gesundes Aquarium

Der Aquarium Bodengrund ist weit mehr als nur Dekoration, er beeinflusst das biologische Gleichgewicht, bietet Pflanzen Halt und dient Fischen, Garnelen und Schnecken als Lebensraum. Gleichzeitig bestimmt er maßgeblich die Optik und kann sogar die Wasserwerte verändern.

Doch welcher Bodengrund ist der richtige für dein Aquarium? Soll es klassischer Kies sein, feiner Sand, nährstoffreicher Soil oder spezielle Bodengrundzusätze fürs Aquascaping? In diesem Beitrag erfährst du die wichtigsten Unterschiede, Vor- und Nachteile sowie Tipps für den optimalen Aufbau des Aquariensubstrats

Kies – der Klassiker im Aquarium

Kies ist seit Jahrzehnten der Klassiker im Aquarium. Besonders beliebt sind naturfarbene Sorten wie der JBL Sansibar River oder der Dennerle Kristall-Quarzkies, die durch ihre neutrale Optik viele Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Dank der großen Auswahl an Körnungen von 1–2 mm feinem Kies bis hin zu groben Varianten über 5 mm, lässt er sich vielseitig einsetzen.

Vorteile:

  • Sehr pflegeleicht und einfach zu reinigen
  • Langlebig und dauerhaft verwendbar
  • Für Gesellschaftsaquarien bestens geeignet
  • Keine Gefahr von Faulstellen wie bei Sand
  • Verändert die Wasserwerte nicht

Nachteile:

  • Enthält keine Pflanzennährstoffe
  • Sehr grober Kies erschwert Pflanzenwachstum
  • Bunter Kies wirkt unnatürlich
  • Für gründelnde Fische wie Panzerwelse ungeeignet
Beispiel für ein Bodengrundaufbau mit einer Mischung aus Sand, Kies und Nährboden.
Bodenschichten im Aquarium: Unten Nährboden, darüber eine Mischung aus Sand und feinem Kies.

Tipp: Viele Aquarianer stellen sich die Frage, ob man Aquarium Kies und Sand mischen kann. Ja, das ist möglich, sollte aber vorsichtig geschehen, da sich die Materialien mit der Zeit vermischen.

Sand als Aquarium Bodengrund

Sand sorgt für eine besonders natürliche Optik und ist ideal für Bodenbewohner wie Panzerwelse, verschiedene Barsche oder Garnelen. Panzerwelse fühlen sich auf feinem Sandboden wie z. B. dem JBL Sansibar besonders wohl, da sie mit ihren Barteln problemlos gründeln können. Auch andere feine Sandvarianten wie der ADA La Plata oder der ADA Colorado Sand werden häufig eingesetzt und sind sehr beliebt im Aquascaping.

Vorteile:

  • Sehr fischfreundlich für Bodenbewohner
  • Natürliches Erscheinungsbild
  • Futter bleibt oberflächlich liegen und sinkt nicht in Zwischenräume

Nachteile:

  • Gefahr von Faulstellen bei zu dicker Sandschicht
  • Nicht optimal für stark wurzelnde Pflanzen

Tipp: Besonders bei hellem Sand kann man problemlos auch Spielkastensand oder z.B. Sand von Schicker Mineral  nehmen. Ich verwende den Sand von Schicker Mineral schon seit vielen Jahren, da er um einiges günstiger ist als Sand im Zoofachhandel. Bei Sand aus dem Baumarkt solltest du nur darauf achten, dass er nicht scharfkantig ist.

Dennerle Aquascape mit dekorativen Wurzeln, schwarzen Lavasteinen, einem Sandbereich im Vordergrund und einem Sandweg in der Mitte.
Hardscape Aufbau im Nano-Aquarium mit Lavasteinen und verzweigten Wurzeln. Die Basis für ein natürliches Layout mit Struktur.

Nährboden für Pflanzenaquarien

Gerade bei stark bepflanzten Aquarien wird häufig gefragt: Braucht man Nährboden im Aquarium? Die Antwort lautet: Nicht zwingend, aber er erleichtert kräftiges Pflanzenwachstum enorm. Produkte wie der JBL AquaBasis plus, der Dennerle DeponitMix Professional, oder das Tropica Plant Growth Substrate sind Klassiker und sollten bei Aquarien mit Pflanzen nicht fehlen.

Vorteile:

  • Versorgt Pflanzen optimal mit Nährstoffen
  • Unterstützt Wurzelwachstum und Blattfarbe
  • Besonders geeignet für Pflanzenaquarien

Nachteile:

  • Muss mit einer Deckschicht abgedeckt werden (Sand oder Kies)
  • Nach 1–2 Jahren sind alle Nährstoffe verbraucht
  • Kann bei Umgestaltung Wasser eintrüben
Vorbereitung und Aufbau eines Aquariums mit Nährboden als Grundlage für Pflanzen.
Vorbereitung des Aquariumbodens: Eine dünne Schicht Nährboden wird gleichmäßig aufgetragen, bevor Kies oder Sand folgen.

Soil – aktiver Bodengrund fürs Aquascape

Im Aquascaping hat sich Soil durchgesetzt. Varianten wie ADA Aqua Soil Amazonia, Dennerle Scaper’s Soil oder Tropica Aquarium Soil bieten reichlich Nährstoffe und beeinflussen gleichzeitig die Wasserwerte. Sie senken pH und KH, wertvolle Makro- und Mikronährstoffe werden ins Aquarium eingebracht und schaffen damit ideale Bedingungen für Pflanzen und Fische.

Neben den Standard-Soil-Varianten gibt es auch spezielle Substrate für Garnelenbecken, die gezielt weiches, leicht saures Wasser schaffen. Besonders beliebt sind hier der AQUARIO Neo Soil Compact Shrimp und der Dennerle Shrimp King Active Soil. Beide sind sehr feinkörnig und dadurch perfekt für kleine Garnelen geeignet. Gleichzeitig senken sie pH-Wert und Karbonathärte zuverlässig und schaffen stabile Bedingungen, wie sie empfindliche Garnelen wie Bienengarnelen (Caridina) bevorzugen. Zudem fördern sie die Ansiedlung nützlicher Bakterien und enthalten natürliche Huminstoffe sowie Mineralien, die Häutung und Wohlbefinden unterstützen.

Entdecke dazu passende rote Hintergrundpflanzen fürs Aquarium, die auf Soil besonders kräftig wachsen.

Vorteile:

  • Hoher Nährstoffgehalt
  • Senkt pH und KH, ideal für Weichwasser
  • Dunkle, edle Optik hebt Farben hervor
  • Soil Powder für feine Pflanzen erhältlich

Nachteile:

  • Teurer als Kies oder Sand
  • Nach 1–2 Jahren muss er ausgetauscht werden, da keine Nährstoffe mehr enthalten sind
  • Für Hartwasserfische ungeeignet
  • Form der Soilkügelchen sind nicht so natürlich

Soil Powder – für feine Pflanzen und Bodendecker

Besonders praktisch ist auch Soil Powder, eine feinkörnige Version des normalen Soils. In Soil Powder lassen sich Pflanzen einfacher einsetzen und sie wurzeln besser an. Daher eignet sich Soil Powder auch hervorragend für Vordergrundpflanzen und feine Bodendecker.

Mini M Aquascape mit feinem Soil Powder als aktiver Aquarium Bodengrund und Wurzelaufbau.
Mini M Aquascape mit feinem Soil-Powder und Wurzel-Hardscape. Eine perfekte Basis für Aquarienpflanzen.

Aquascaping ohne Soil – geht das?

Viele Einsteiger fragen sich, ob man Aquascaping ohne Soil betreiben kann. Ja, das ist möglich und zwar mit Kies oder Sand in Kombination mit Dünger oder Nährboden. Dennoch bleibt Soil die erste Wahl für anspruchsvolle Layouts, da er langfristig stabilere Bedingungen für Pflanzen schafft.

Bodengrundzusätze im Aquascaping

Gerade im Aquascaping setzen viele Aquarianer auf zusätzliche Bodengrundzusätze, die unter den Soil eingebracht werden, um ein stabiles und langfristig gesundes Aquarium zu schaffen. Diese Bodenzusätze helfen, das Substrat nochmal etwas aufzuwerten und bringen zudem weitere nützliche Nährstoffe und Bakterienkulturen in das Aquarium. Das kann das biologische Gleichgewicht im Aquascapes stabilisieren.

Nano-Aquascape mit Hardscape aus Wurzeln und Lavasteinen auf einer Kommode.
Nano-Aquascape im Aufbau: Hardscape aus Wurzeln und Lava auf hellem Sand. Die Grundlage für ein stimmiges Layout.

Lava-Granulat und Power Sand als Basis

Als unterste Schicht wird häufig Lavabruch eingesetzt. Beliebt sind hier Produkte wie JBL Volcano Mineral  oder der klassische ADA Power Sand. Diese grobe Schicht sorgt für eine gute Durchlüftung im Bodengrund, fördert das Wachstum von wichtigen Mikroorganismen und sorgt zudem für eine langfristige Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen.

Zusätze in Pulverform

Über dieser Basis folgen oft feinkörnige Zusätze in Pulverform. ADA bietet hier verschiedene Spezialprodukte wie Bacter 100 (über 100 verschiedene Bakterienarten, die den Bodengrund biologisch verbessern) oder Tourmaline BC (ein Mineralpulver, das Spurenelemente freisetzt). Diese Zusätze verlängern die Lebensdauer des Soils und fördern von Beginn an eine schnelle Ansiedlung nützlicher Mikroorganismen und Bakterien im Aquarium Bodengrund.

Vorteile:

  • Verbessern die Mikrobiologie und bringen weitere nützliche Nährstoffe ein
  • Unterstützt ein stabiles Aquarienmilieu
  • Versorgt Pflanzen langfristig mit Mineralien und Spurenelementen

Nachteile:

  • Sind ziemlich teuer
  • Für einfache Gesellschaftsaquarien oft nicht nötig

Aquarium mit Soil einrichten – Schritt für Schritt

Typischer Bodengrund-Aufbau im Aquascaping:

  1. Schicht: Poröses Untergrundmaterial wie Lava-Granulat oder Power Sand
  2. Schicht: Zusätze in Pulverform (z. B. Bacter 100, Tourmaline BC)
  3. Schicht: Soil (z. B. ADA Amazonia, Tropica Aquarium Soil)
  4. Schicht: Soil Powder (z.B. ADA Aqua Soil Amazonia Ver. 2, Tropica Aquarium Soil Powder)

So entsteht ein langlebiger, stabiler Aquarium Bodengrund, der Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt und gleichzeitig eine gesunde Bakterienkultur aufbaut.

Ansicht von oben auf ein Aquascape-Layout mit Wurzeln, Lavasteinen und Sandbereich.
Aquascape Layout von oben: Kombination aus hellem Sand, dunklem Soil und natürlichen Wurzeln sorgen für Kontrast und Tiefe. Durch Steinbarrieren zwischen Sand und Soil wird eine Vermischung des Substrats verhindert.

Die richtige Bodengrundhöhe im Aquarium

Die Substrathöhe im Aquarium beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch das biologische Gleichgewicht im Aquarium. Eine gleichmäßige Schicht von etwa 5–8 cm gilt als guter Ausgangspunkt. Doch im Aquascaping wird der Bodengrund oft gezielt modelliert und höher aufgeschüttet, um Tiefe und Dynamik ins Layout zu bringen.

Bodengrundgestaltung im Aquascape

In der Regel steigt der Bodengrund von vorne nach hinten leicht an. Das sorgt für eine natürliche Perspektive und lässt das Aquarium optisch größer wirken. Im Vordergrund reichen oft 3–5 cm, während im Hintergrund 10–15 cm oder mehr möglich sind, je nach Stil und gewünschter Wirkung. Auch bei bestimmten Layouts, etwa Insel- oder Berglandschaften, können unterschiedliche Höhenverläufe entstehen, um mehr Struktur und Spannung zu erzeugen.

Beschriftete Darstellung des Bodengrundaufbaus im Aquascape mit Lava-Granulat, Soil und Soil-Powder.
So wird der Bodengrund in einem Aquascape aufgebaut. Die unterste Schicht besteht aus Lavagranulat, gefolgt von Soil und als letzte Deckschicht Soil Powder. Hier ist auch gut der steile Substratanstieg nach hinten zu erkennen.

Wichtig bei hohen Bodengrundaufbauten

Bei dicken Substratschichten besteht die Gefahr, dass sich in den tieferen Lagen Faulstellen bilden, wenn kein Sauerstoff mehr eindringen kann. Um das zu vermeiden, sollte der Unterbau immer locker und gut durchlüftet sein. Wenn du also eine deutliche Steigung oder einen hohen Bodengrund planst, empfiehlt es sich, darunter eine Schicht aus Lavagestein oder Power Sand einzubauen. Diese sorgt für Stabilität, verhindert Faulstellen und lässt das Wasser besser zirkulieren.

Faustregeln für die Bodengrundhöhe

BereichEmpfohlene HöheHinweise
Vordergrund3–5 cmFlacher Bereich für Bodendecker und offene Flächen
Mittelgrund6–10 cmGute Pflanztiefe, natürliche Übergänge
Hintergrund8–15 cm oder mehrFür Tiefenwirkung und hohe Pflanzen
Unterbau (bei steilen Layouts oder hohen Substratschichten)ca. 10 cm Lava-Granulat / Power SandFür Stabilität und Durchlüftung

Tipp: Ein nützliches Tool ist ein Bodengrundrechner für Aquarien, mit dem du exakt berechnen kannst, wie viel Kies, Sand oder Soil du für dein Aquarium benötigst.

Inspiration gesucht? Schau dir meine Einrichtungsbeispiele für Aquarien und Aquascapes an. Dort findest du verschiedene Layouts mit unterschiedlichem Bodengrundaufbau.

Fazit

Der richtige Aquarium Bodengrund hängt stark von den Bewohnern, Pflanzen und der Layout-Gestaltung deines Aquariums ab. Für Gesellschaftsaquarien sind Kies und Sand meist völlig ausreichend, während Aquascaper und Pflanzenaquarien von Soil, Soil Powder und speziellen Zusätzen profitieren.

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Fragen und Antworten

Die Menge hängt von der Beckenfläche und gewünschten Schichthöhe ab. Als Faustregel gilt etwa 1,5–2 kg Bodengrund pro Liter Aquariumvolumen oder 5–8 cm Höhe, je nach Layout.

Ja, häufig wird unten ein Nährboden verwendet und darüber Kies oder Sand als Deckschicht. Wichtig ist, dass die Körnungen nicht zu unterschiedlich sind bzw. sich nicht zu stark vermischen.

Kies und Sand sollten vor dem Einsetzen gründlich gespült werden, um Staub und Schwebstoffe zu entfernen. Soil und Nährboden werden hingegen nicht gewaschen, da sie sonst ihre Wirkung verlieren.

Je nach Produkt und Bepflanzung etwa 1–2 Jahre. Danach sind die meisten Nährstoffe verbraucht, und der Soil sollte teilweise oder komplett erneuert werden.

Für ein normales Gesellschaftsaquarium sind sie nicht notwendig. In Aquascapes oder stark bepflanzten Becken verbessern Zusätze wie ADA Power Sand, Bacter 100 oder Tourmaline BC aber langfristig die Stabilität und Nährstoffversorgung.

Floatglas vs. Weißglas Aquarium – Beispiel eines Weißglasbeckens mit klarer Frontscheibe

Floatglas vs. Weißglas Aquarium: Welches Glas ist besser?

Floatglas vs. Weißglas Aquarium – Beispiel eines Weißglasbeckens mit klarer Frontscheibe
Transparent verklebtes Aquascape aus Weißglas für eine glasklare Sicht auf Fische und Pflanzen.

Viele Aquarianer und Aquascaper stehen früher oder später vor der Frage: Floatglas vs. Weißglas Aquarium – welches Glas ist besser? Die Wahl der richtigen Glasart hat großen Einfluss darauf, wie dein Aquarium wirkt. Denn nicht nur Stabilität und Verarbeitung spielen eine Rolle, sondern auch die Glasqualität entscheidet darüber, wie Farben, Kontraste und die gesamte Unterwasserlandschaft zur Geltung kommen. In der Aquaristik haben sich zwei Varianten etabliert: Floatglas als günstiges Standardglas und Weißglas (auch Optiwhite oder Ultra-Clear genannt) für besonders klares Glas, das besonders im Aquascaping sehr beliebt ist. Doch wo liegen die Unterschiede, welche Vor- und Nachteile gibt es und für wen lohnt sich die Investition in ein Weißglas-Aquarium wirklich?

Was ist ein Floatglas Aquarium?

Floatglas ist die am häufigsten eingesetzte Glasart. Es wird nach dem sogenannten Floatverfahren hergestellt: Dabei schwimmt die Glasschmelze auf einem flüssigen Zinnbad und kühlt zu einer glatten Platte ab. Das Ergebnis ist ein gleichmäßiges Glas, das in unterschiedlichen Stärken geschnitten und verarbeitet werden kann.

Typische Eigenschaften von Floatglas:

  • Leichter grünlicher Schimmer durch Eisenoxid-Anteile, sichtbar vor allem an den Kanten.
  • Preisgünstig und nahezu überall verfügbar.
  • Robust und vielseitig einsetzbar, wird bei kleinen bis sehr großen Aquarien verwendet.

Floatglas ist damit der Standard für die meisten handelsüblichen Becken und bietet eine solide Grundlage für Einsteiger aber auch für fortgeschrittene Aquarianer. Im Handel, vor allem im unteren Preissegment, bekommst du daher meistens immer Aquarien aus Floatglas.

Was ist ein Weißglas oder Optiwhite Aquarium?

Weißglas, oder auch unter den Namen Optiwhite oder Ultra-Clear bekannt, ist eine Glasart, die durch einen deutlich geringeren Eisenoxid-Anteil hergestellt wird. Dadurch ist das Glas farbneutraler und lässt mehr Licht durch, ohne den grünlichen Schimmer, den man von Floatglas kennt.

Typische Eigenschaften von Weißglas:

  • Kristallklarer Look, ohne störenden Farbstich.
  • Höhere Lichtdurchlässigkeit, was Farben kräftiger und natürlicher erscheinen lässt.
  • Höherer Preis, da das Herstellungsverfahren aufwendiger ist.
  • Besonders beliebt für Show-Aquarien, Aquascapes oder Fotobecken.

Weißglas bringt also vor allem dann einen Vorteil, wenn die Optik im Vordergrund steht und das Aquarium nicht nur Lebensraum, sondern auch Designelement sein soll.

Optische Unterschiede im Aquarium

Der größte Unterschied zwischen Floatglas und Weißglas liegt in der Farbwiedergabe. Während Floatglas durch den Eisenoxid-Gehalt einen leichten Grünstich erzeugt, der bei dicken Scheiben deutlicher sichtbar wird, zeigt Weißglas Farben unverfälscht. Pflanzen und Fische wirken dadurch natürlicher und kommen intensiver zur Geltung.

Auch die Fotografie profitiert enorm: Weißglas sorgt dafür, dass Bilder farbechter und kontrastreicher wirken, während Floatglas das Bild leicht verfälschen kann.

Mechanik, Glasstärke & Sicherheit

Ein oft gestellte Frage: Ist Weißglas stabiler oder schwächer als Floatglas?
Die Antwort lautet: Bei gleicher Glasstärke sind beide Glastypen mechanisch vergleichbar. Unterschiede bestehen hauptsächlich in der Optik, nicht in der Belastbarkeit.

  • Glasstärke: Welche Glasstärke du brauchst, hängt von Beckenmaß, Höhe und Bauart ab. Online-Glasstärke-Rechner und Herstellerangaben sind hier die beste Orientierung.
  • Kratzeranfälligkeit: Weißglas ist etwas empfindlicher. Kratzer fallen hier stärker auf, da die Oberfläche klarer ist. Floatglas „verzeiht“ mehr, da der leichte Farbstich kleine Macken kaschiert.
  • Verklebung: Beide Gläser lassen sich problemlos mit Aquariensilikon in schwarz oder transparent verkleben.

Preis, Verfügbarkeit & Kombinationen

Während Floatglas aufgrund der Massenproduktion vergleichsweise günstig ist, musst du für Weißglas tiefer in die Tasche greifen. Besonders bei großen Becken und dicken Scheiben kann sich der Preisunterschied deutlich bemerkbar machen.

Eine beliebte Lösung, vor allem bei sehr großen Aquarien, ist daher die Kombination beider Glasarten:

  • Sichtscheiben (Front, ggf. Seiten) in Weißglas für die perfekte Optik.
  • Rückwand und Boden in Floatglas für geringere Kosten.

So sparst du Geld und bekommst dennoch die brillante Klarheit, die Weißglas bietet.

Auch bei kleinen Aquarien, vor allem bei Aquascapern ist Weißglas heutzutage sehr beliebt. Floatglas und Weißglas Aquarien bekommst du nahezu problemlos in allen Größen. Um dir mal einen kleinen Kostenvergleich zwischen Floatglas und Weißglas zu liefern: auf dem folgenden Foto siehst du ein 55 Liter Scapers Tank von Dennerle mit Floatglas. Vor allem an den Seiten sieht man hier einen leichten Grünstich. Dieses Aquarium kostet ca. 90 €. Die gleiche Variante, nur mit Weißglas, kostet dabei ca. 120 €.

Hardscape im Aquarium – Vergleich Floatglas vs. Weißglas Aquarium
Ein Dennerle Scapers Tank 55 Liter aus Floatglas – an den Seitenscheiben sieht man einen leichten Grünstich.

Wann lohnt sich Weißglas?

Die Investition in Weißglas lohnt sich nicht unbedingt für jeden, aber in bestimmten Fällen ist es ein echter Mehrwert:

  • Aquascaping & Showbecken: Für Layouts, die als Kunstwerke präsentiert werden sollen, ist Weißglas nahezu Pflicht.
  • Fotografie: Wer sein Aquarium oft fotografiert, profitiert von unverfälschten Farben.
  • Wohnzimmer-Highlight: Ein großes Aquarium als Designelement wirkt mit Weißglas deutlich edler und „unsichtbarer“, vor allem umso dicker die Glasstärke wird, umso mehr sieht man den Grünstich bei einem Floatglas-Becken.
  • Budget- oder Zuchtbecken: Hier reicht Floatglas vollkommen aus, da Funktion vor Optik geht.
  • Einsteiger: Bist du Einsteiger in der Aquaristik mit keinerlei Erfahrung und möchtest dein erstes kleines 60 Liter Becken gestalten, reicht meist ein Floatglas-Aquarium. Bei so kleinen Becken sieht man keinen großen Unterschied und es ist deutlich günstiger.

Pflege-Tipps für beide Glasarten

Unabhängig vom Glas gilt: Die richtige Pflege verlängert die Lebensdauer und hält die Sicht klar.

  • Reinigung: Nutze weiche Klingen, Schwämme oder Magnetreiniger. Achte darauf, dass keine Sandkörner zwischen Werkzeug und Scheibe gelangen.
  • Algen & Kalk: Erst mechanisch lösen, danach vorsichtig mit geeigneten Mitteln arbeiten. Keine scheuernden Reiniger verwenden.
  • Vorbeugung von Kratzern: Hardscape beim Einrichten fixieren, damit keine Steine verrutschen und Scheiben beschädigen.

Gerade bei Weißglas solltest du besonders sorgfältig sein, da Kratzer deutlicher ins Auge fallen.

Häufige Fehler bei der Glaswahl

Viele Aquarianer machen ähnliche Fehler:

  • Nur auf den Preis achten: Bei einem großen Showbecken kann der Grünstich von Floatglas später stören.
  • Zu dünnes Glas wählen: Sicherheit und Stabilität müssen immer oberste Priorität haben.
  • Technik vernachlässigen: Selbst das klarste Weißglas bringt nichts, wenn die Filterung und andere Technik nicht passt und das Aquarienwasser trüb ist und nicht klar wird.

Tipp: Egal ob Floatglas oder Weißglas, ein Aquarium funktioniert nur dann optimal, wenn die Technik stimmt. Besonders wichtig ist die Wahl des richtigen Filters. In meinem Beitrag „Die Wahl des richtigen Außenfilters für dein Aquarium“ erkläre ich dir, welcher Filter der richtige für dein Aquarium ist, welche Filtermedien sich eignen und wie du die Wasserqualität langfristig stabil hältst.

Aquarium Glas Vergleich: Floatglas vs. Weißglas Aquarium im Überblick

KriteriumFloatglasWeißglas
Optik / FarbtöneLeicht grünlichFarbeneutral & klar
LichtdurchlässigkeitGutSehr hoch
PreisGünstigDeutlich teurer
VerfügbarkeitÜberall erhältlichEtwas eingeschränkter, aber heutzutage sehr gängig
KratzerwahrnehmungWeniger sichtbarDeutlicher sichtbar
EinsatzbereicheStandardaquarien, Zuchtbecken, Einsteigeraquarien bzw. Einsteiger-SetsShowaquarien & Aquascapes

Fazit

Ob Floatglas oder Weißglas die richtige Wahl ist, hängt von deinem Vorhaben und deinen Zielen ab.

  • Wer ein funktionales Aquarium ohne große Ansprüche an die Optik möchte, ist mit Floatglas bestens bedient.
  • Wer sein Aquarium als Designobjekt oder Showbecken möchte, kommt an Weißglas kaum vorbei.

Eine clevere Lösung ist oft die Kombination beider Glasarten, so profitierst du von der brillanten Optik von Weißglas, ohne unnötig viel Geld zu investieren.

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Fragen und Antworten

Ja, ab ca. 8–10 mm Glasstärke ist der Grünstich von Floatglas sichtbar. Weißglas bleibt klar.

Meist ab 10–12 mm oder bei großen Show- und Aquascaping-Becken.

Beide sind stabil. Bei Weißglas fallen Kratzer aber stärker auf.

Für Standardbecken reicht Floatglas. Für Design und Fotografie bietet Weißglas Vorteile.

Ja, oft sind Front- und Seitenscheiben aus Weißglas, Rückwand und Boden aus Floatglas.