Floatglas vs. Weißglas Aquarium: Welches Glas ist besser?

Floatglas vs. Weißglas Aquarium – Beispiel eines Weißglasbeckens mit klarer Frontscheibe
Transparent verklebtes Aquascape aus Weißglas für eine glasklare Sicht auf Fische und Pflanzen.

Viele Aquarianer und Aquascaper stehen früher oder später vor der Frage: Floatglas vs. Weißglas Aquarium – welches Glas ist besser? Die Wahl der richtigen Glasart hat großen Einfluss darauf, wie dein Aquarium wirkt. Denn nicht nur Stabilität und Verarbeitung spielen eine Rolle, sondern auch die Glasqualität entscheidet darüber, wie Farben, Kontraste und die gesamte Unterwasserlandschaft zur Geltung kommen. In der Aquaristik haben sich zwei Varianten etabliert: Floatglas als günstiges Standardglas und Weißglas (auch Optiwhite oder Ultra-Clear genannt) für besonders klares Glas, das besonders im Aquascaping sehr beliebt ist. Doch wo liegen die Unterschiede, welche Vor- und Nachteile gibt es und für wen lohnt sich die Investition in ein Weißglas-Aquarium wirklich?

Was ist ein Floatglas Aquarium?

Floatglas ist die am häufigsten eingesetzte Glasart. Es wird nach dem sogenannten Floatverfahren hergestellt: Dabei schwimmt die Glasschmelze auf einem flüssigen Zinnbad und kühlt zu einer glatten Platte ab. Das Ergebnis ist ein gleichmäßiges Glas, das in unterschiedlichen Stärken geschnitten und verarbeitet werden kann.

Typische Eigenschaften von Floatglas:

  • Leichter grünlicher Schimmer durch Eisenoxid-Anteile, sichtbar vor allem an den Kanten.
  • Preisgünstig und nahezu überall verfügbar.
  • Robust und vielseitig einsetzbar, wird bei kleinen bis sehr großen Aquarien verwendet.

Floatglas ist damit der Standard für die meisten handelsüblichen Becken und bietet eine solide Grundlage für Einsteiger aber auch für fortgeschrittene Aquarianer. Im Handel, vor allem im unteren Preissegment, bekommst du daher meistens immer Aquarien aus Floatglas.

Was ist ein Weißglas oder Optiwhite Aquarium?

Weißglas, oder auch unter den Namen Optiwhite oder Ultra-Clear bekannt, ist eine Glasart, die durch einen deutlich geringeren Eisenoxid-Anteil hergestellt wird. Dadurch ist das Glas farbneutraler und lässt mehr Licht durch, ohne den grünlichen Schimmer, den man von Floatglas kennt.

Typische Eigenschaften von Weißglas:

  • Kristallklarer Look, ohne störenden Farbstich.
  • Höhere Lichtdurchlässigkeit, was Farben kräftiger und natürlicher erscheinen lässt.
  • Höherer Preis, da das Herstellungsverfahren aufwendiger ist.
  • Besonders beliebt für Show-Aquarien, Aquascapes oder Fotobecken.

Weißglas bringt also vor allem dann einen Vorteil, wenn die Optik im Vordergrund steht und das Aquarium nicht nur Lebensraum, sondern auch Designelement sein soll.

Optische Unterschiede im Aquarium

Der größte Unterschied zwischen Floatglas und Weißglas liegt in der Farbwiedergabe. Während Floatglas durch den Eisenoxid-Gehalt einen leichten Grünstich erzeugt, der bei dicken Scheiben deutlicher sichtbar wird, zeigt Weißglas Farben unverfälscht. Pflanzen und Fische wirken dadurch natürlicher und kommen intensiver zur Geltung.

Auch die Fotografie profitiert enorm: Weißglas sorgt dafür, dass Bilder farbechter und kontrastreicher wirken, während Floatglas das Bild leicht verfälschen kann.

Mechanik, Glasstärke & Sicherheit

Ein oft gestellte Frage: Ist Weißglas stabiler oder schwächer als Floatglas?
Die Antwort lautet: Bei gleicher Glasstärke sind beide Glastypen mechanisch vergleichbar. Unterschiede bestehen hauptsächlich in der Optik, nicht in der Belastbarkeit.

  • Glasstärke: Welche Glasstärke du brauchst, hängt von Beckenmaß, Höhe und Bauart ab. Online-Glasstärke-Rechner und Herstellerangaben sind hier die beste Orientierung.
  • Kratzeranfälligkeit: Weißglas ist etwas empfindlicher. Kratzer fallen hier stärker auf, da die Oberfläche klarer ist. Floatglas „verzeiht“ mehr, da der leichte Farbstich kleine Macken kaschiert.
  • Verklebung: Beide Gläser lassen sich problemlos mit Aquariensilikon in schwarz oder transparent verkleben.

Preis, Verfügbarkeit & Kombinationen

Während Floatglas aufgrund der Massenproduktion vergleichsweise günstig ist, musst du für Weißglas tiefer in die Tasche greifen. Besonders bei großen Becken und dicken Scheiben kann sich der Preisunterschied deutlich bemerkbar machen.

Eine beliebte Lösung, vor allem bei sehr großen Aquarien, ist daher die Kombination beider Glasarten:

  • Sichtscheiben (Front, ggf. Seiten) in Weißglas für die perfekte Optik.
  • Rückwand und Boden in Floatglas für geringere Kosten.

So sparst du Geld und bekommst dennoch die brillante Klarheit, die Weißglas bietet.

Auch bei kleinen Aquarien, vor allem bei Aquascapern ist Weißglas heutzutage sehr beliebt. Floatglas und Weißglas Aquarien bekommst du nahezu problemlos in allen Größen. Um dir mal einen kleinen Kostenvergleich zwischen Floatglas und Weißglas zu liefern: auf dem folgenden Foto siehst du ein 55 Liter Scapers Tank von Dennerle mit Floatglas. Vor allem an den Seiten sieht man hier einen leichten Grünstich. Dieses Aquarium kostet ca. 90 €. Die gleiche Variante, nur mit Weißglas, kostet dabei ca. 120 €.

Hardscape im Aquarium – Vergleich Floatglas vs. Weißglas Aquarium
Ein Dennerle Scapers Tank 55 Liter aus Floatglas – an den Seitenscheiben sieht man einen leichten Grünstich.

Wann lohnt sich Weißglas?

Die Investition in Weißglas lohnt sich nicht unbedingt für jeden, aber in bestimmten Fällen ist es ein echter Mehrwert:

  • Aquascaping & Showbecken: Für Layouts, die als Kunstwerke präsentiert werden sollen, ist Weißglas nahezu Pflicht.
  • Fotografie: Wer sein Aquarium oft fotografiert, profitiert von unverfälschten Farben.
  • Wohnzimmer-Highlight: Ein großes Aquarium als Designelement wirkt mit Weißglas deutlich edler und „unsichtbarer“, vor allem umso dicker die Glasstärke wird, umso mehr sieht man den Grünstich bei einem Floatglas-Becken.
  • Budget- oder Zuchtbecken: Hier reicht Floatglas vollkommen aus, da Funktion vor Optik geht.
  • Einsteiger: Bist du Einsteiger in der Aquaristik mit keinerlei Erfahrung und möchtest dein erstes kleines 60 Liter Becken gestalten, reicht meist ein Floatglas-Aquarium. Bei so kleinen Becken sieht man keinen großen Unterschied und es ist deutlich günstiger.

Pflege-Tipps für beide Glasarten

Unabhängig vom Glas gilt: Die richtige Pflege verlängert die Lebensdauer und hält die Sicht klar.

  • Reinigung: Nutze weiche Klingen, Schwämme oder Magnetreiniger. Achte darauf, dass keine Sandkörner zwischen Werkzeug und Scheibe gelangen.
  • Algen & Kalk: Erst mechanisch lösen, danach vorsichtig mit geeigneten Mitteln arbeiten. Keine scheuernden Reiniger verwenden.
  • Vorbeugung von Kratzern: Hardscape beim Einrichten fixieren, damit keine Steine verrutschen und Scheiben beschädigen.

Gerade bei Weißglas solltest du besonders sorgfältig sein, da Kratzer deutlicher ins Auge fallen.

Häufige Fehler bei der Glaswahl

Viele Aquarianer machen ähnliche Fehler:

  • Nur auf den Preis achten: Bei einem großen Showbecken kann der Grünstich von Floatglas später stören.
  • Zu dünnes Glas wählen: Sicherheit und Stabilität müssen immer oberste Priorität haben.
  • Technik vernachlässigen: Selbst das klarste Weißglas bringt nichts, wenn die Filterung und andere Technik nicht passt und das Aquarienwasser trüb ist und nicht klar wird.

Tipp: Egal ob Floatglas oder Weißglas, ein Aquarium funktioniert nur dann optimal, wenn die Technik stimmt. Besonders wichtig ist die Wahl des richtigen Filters. In meinem Beitrag „Die Wahl des richtigen Außenfilters für dein Aquarium“ erkläre ich dir, welcher Filter der richtige für dein Aquarium ist, welche Filtermedien sich eignen und wie du die Wasserqualität langfristig stabil hältst.

Aquarium Glas Vergleich: Floatglas vs. Weißglas Aquarium im Überblick

KriteriumFloatglasWeißglas
Optik / FarbtöneLeicht grünlichFarbeneutral & klar
LichtdurchlässigkeitGutSehr hoch
PreisGünstigDeutlich teurer
VerfügbarkeitÜberall erhältlichEtwas eingeschränkter, aber heutzutage sehr gängig
KratzerwahrnehmungWeniger sichtbarDeutlicher sichtbar
EinsatzbereicheStandardaquarien, Zuchtbecken, Einsteigeraquarien bzw. Einsteiger-SetsShowaquarien & Aquascapes

Fazit

Ob Floatglas oder Weißglas die richtige Wahl ist, hängt von deinem Vorhaben und deinen Zielen ab.

  • Wer ein funktionales Aquarium ohne große Ansprüche an die Optik möchte, ist mit Floatglas bestens bedient.
  • Wer sein Aquarium als Designobjekt oder Showbecken möchte, kommt an Weißglas kaum vorbei.

Eine clevere Lösung ist oft die Kombination beider Glasarten, so profitierst du von der brillanten Optik von Weißglas, ohne unnötig viel Geld zu investieren.

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Fragen und Antworten

Ja, ab ca. 8–10 mm Glasstärke ist der Grünstich von Floatglas sichtbar. Weißglas bleibt klar.

Meist ab 10–12 mm oder bei großen Show- und Aquascaping-Becken.

Beide sind stabil. Bei Weißglas fallen Kratzer aber stärker auf.

Für Standardbecken reicht Floatglas. Für Design und Fotografie bietet Weißglas Vorteile.

Ja, oft sind Front- und Seitenscheiben aus Weißglas, Rückwand und Boden aus Floatglas.

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